Wenn bei der notwendigen Aufarbeitung von Schad- und Käferholz weitere Bäume fallen müssen, bedeutet das auch höhere Gefahr für die Bewohner im Tal, denn Schutzwälder werden zunehmend geschwächt. Gerd Sandrieser, der Bezirksforstinspektor von Spittal an der Drau, sagte, man habe sich nach dem Windwurf beim Sturmtief Vaia Gedanken gemacht und darauf geachtet, gesundes Holz zu erhalten.

Genau diese Flächen seien jetzt vom Borkenkäfer befallen. Sollten diese Bäume jetzt auch noch weggenommen werden müssen, könne es Probleme mit Steinschlag und im Winter mit Lawinen geben. Gemeinsam mit Gemeinden und Wildbachverbauung müsste man Lösungen finden, sofern es welche gebe.

Krisensitzungen geplant
Deswegen wurde jetzt zu einer Krisensitzung geladen, dort wolle man einen Schlachtplan entwickeln, so Sandrieser. Auch Wegsperren zumindest über den Winter stehen im Raum. Er wolle sich keine extremen Szenarien vorstellen, so Sandrieser: „Aber wenn Seitentäler nur durch Güterwege erschlossen sind, muss man überlegen, ob es zu Sperrungen kommt und damit von einzelnen Gehöften.“

Wegerhaltung immer schwieriger
Ein Brennpunkt im Mölltal ist etwa Güterweg von Mörtschach in das Astental. Anton Suntinger, Obmann der dortigen Bringungsgemeinschaft. Die Sicherung der Weganlage werde von Jahr zu Jahr schwieriger, sagte er: „In den letzten drei Jahren ist das kaum mehr möglich, die Bäume stürzen 100 Meter von oben herunter, die Steine kommen runter, weil der Boden so locker ist aufgrund des vielen Schnees der letzten Jahre.“

Auch die Kosten für die Wegerhaltung explodieren. Dennoch ist eine Wegsperre über den Winter für ihn nicht vorstellbar. Wegziehen wolle hier niemand, es seien auch Schüler in den Tälern. Daher werde man versuchen, die Straßen so gut wie möglich sicher zu halten, es werde aber immer schwieriger, so Suntinger.