Blick auf Hang mit geschädigten Bäumen
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Umwelt

Schutzwälder zunehmend gefährdet

Unwetter, Schneemassen und Borkenkäfer gefährden immer mehr die Schutzwälder Kärntens. 80 Prozent der Waldflächen in Spittal/Drau sind Objektschutzwälder, die Lawinen und Felsen aufhalten und Rutschungen verhindern. Doch die Erhaltung und der Schutz der Wege wird immer schwieriger.

Wenn bei der notwendigen Aufarbeitung von Schad- und Käferholz weitere Bäume fallen müssen, bedeutet das auch höhere Gefahr für die Bewohner im Tal, denn Schutzwälder werden zunehmend geschwächt. Gerd Sandrieser, der Bezirksforstinspektor von Spittal an der Drau, sagte, man habe sich nach dem Windwurf beim Sturmtief Vaia Gedanken gemacht und darauf geachtet, gesundes Holz zu erhalten.

Wildbach- und Lawinenverbauung Lesachtal nach Sturmtief Vaia
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So sah der Wald nach Vaia im Lesachtal aus

Genau diese Flächen seien jetzt vom Borkenkäfer befallen. Sollten diese Bäume jetzt auch noch weggenommen werden müssen, könne es Probleme mit Steinschlag und im Winter mit Lawinen geben. Gemeinsam mit Gemeinden und Wildbachverbauung müsste man Lösungen finden, sofern es welche gebe.

Geschädigter Baum wird markiert
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Vom Borkenkäfer befallene Bäume werden gekennzeichnet und müssen entfernt werden

Krisensitzungen geplant

Deswegen wurde jetzt zu einer Krisensitzung geladen, dort wolle man einen Schlachtplan entwickeln, so Sandrieser. Auch Wegsperren zumindest über den Winter stehen im Raum. Er wolle sich keine extremen Szenarien vorstellen, so Sandrieser: „Aber wenn Seitentäler nur durch Güterwege erschlossen sind, muss man überlegen, ob es zu Sperrungen kommt und damit von einzelnen Gehöften.“

Mörtschach Blick auf geschädigten Schutzwald
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Vom Sturmtief geschwächter Wald in Mörtschach, über dem Güterweg in die Asten ist der Schutzwald bereits stark geschädigt

Wegerhaltung immer schwieriger

Ein Brennpunkt im Mölltal ist etwa Güterweg von Mörtschach in das Astental. Anton Suntinger, Obmann der dortigen Bringungsgemeinschaft. Die Sicherung der Weganlage werde von Jahr zu Jahr schwieriger, sagte er: „In den letzten drei Jahren ist das kaum mehr möglich, die Bäume stürzen 100 Meter von oben herunter, die Steine kommen runter, weil der Boden so locker ist aufgrund des vielen Schnees der letzten Jahre.“

Geschädigte Bäume aus Vogelperspektive
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Blick von Oben auf befallene Bäume

Auch die Kosten für die Wegerhaltung explodieren. Dennoch ist eine Wegsperre über den Winter für ihn nicht vorstellbar. Wegziehen wolle hier niemand, es seien auch Schüler in den Tälern. Daher werde man versuchen, die Straßen so gut wie möglich sicher zu halten, es werde aber immer schwieriger, so Suntinger.