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Wirtschaft

Beschäftigungsrekord im Juli

Der Arbeitsmarkt hat sich weiter erholt und weist laut AMS im Juli mit 232.000 Beschäftigten einen Rekord auf. Die Arbeitslosigkeit sank im Vergleich zum Juli 2020 um 24 Prozent (inklusive Schulungen). Der Zuwachs bei Langzeitarbeitslosen konnte ebenso etwas eingedämmt werden.

AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig sagte, die starke Nachfrage der Wirtschaft nach Arbeitskräften, Vermittlungsschwerpunkte und ein breit gefächertes Angebot an Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen hätten eine massive Entlastung des Arbeitsmarktes bewirkt. 15.552 Personen suchen einen Job, das sind um 5.657 oder 26,7 Prozent weniger als im Juli 2020. Damit sinkt die Arbeitslosigkeit sogar gegenüber dem Vorkrisenniveau.

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300 offene Stellen mehr in Tourismusbetrieben als verfügbare Arbeitskräfte

Zuwachs bei Langzeitarbeitslosen gebremst

Es sei auch gelungen, den massiven Zuwachs bei langzeitarbeitslosen Personen einzudämmen: Ende Juli waren beim AMS 4.877 Langzeitarbeitslose (länger als ein Jahr arbeitslos) vorgemerkt, ein Plus von 540 Personen oder 12,5 Prozent, so Wedenig. Bei den über 50-Jährigen gibt es einen Rückgang von 15,6 Prozent.

Am stärksten ist die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen unter 25 Jahren zurückgegangen. 1.171 von ihnen suchen einen Job, das ist ein Rückgang von 41,5 Prozent. Die offenen Lehrstellen nahmen um 39,4 Prozent zu, während um 29,2 Prozent weniger Jugendliche einen Ausbildungsplatz suchen. Bei den offenen Stellen gibt es ein Plus von 80 Prozent.

Tourismus mit größten Rückgang bei Arbeitslosen

Von den Branchen her gibt es den größten Rückgang von Arbeitslosen in den Bereichen Tourismus, Holz sowie Metall-Elektro. Die meisten offenen Stellen findet man derzeit bei den technischen Berufen, bei Hilfsberufen und im Handel, aber auch im Tourismus werden noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.

Mit 1.408 Arbeitslosen im Tourismus wird ein Minus von 43,4 Prozent verzeichnet. Gleichzeitig werden 1.696 Mitarbeiter gesucht, das ist ein Plus von 92,7 Prozent. Viele Betreibe sind also auf der Suche nach Mitarbeitern. Allein von den Betrieben am Wörthersee werden hunderte Mitarbeiter gesucht, sagte Hotelier Karl Grossmann. Von den Betrieben werden aber oft Fachkräfte gesucht, sagte AMS-Geschäftsführer Wedenig: „Die Hälfte der Arbeitssuchenden haben maximal einen Pflichtschulabschluss, das heißt, wir haben ein Problem mit der Qualifikation.“

Mitarbeitermangel: „Branche hat zu wenig getan“

Der Mitarbeitermangel im Tourismus lasse sich nicht nur auf die Covid-19-Pandemie schieben, sagte Hotelier Grossmann. Die Branche habe lange zu wenig getan, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein: „Wir sind gerade selbst dabei, eine Mitarbeiter-Akademie zu entwickeln, wo es nicht nur um Arbeitszeit und Gehalt geht, sondern wo auch andere Leistungs-Parameter dazu kommen, damit sich Mitarbeiter wirklich wohl fühlen können.“

So könne ein erst vor kurzem errichtetes Mitarbeiterhaus mit vielen Vorteilen das Arbeiten im Team erleichtern, sagte Grossmann.

AMS: Positiver Trend sollte anhalten

Nach Bezirken gibt es den größten Rückgang der Arbeitssuchenden in Hermagor, Wolfsberg und Völkermarkt. Die meisten offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr findet man im Bezirk Hermagor, Völkermarkt und Spittal. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 2021 6,3 Prozent und sank damit um 2,4 Prozent. Für die kommenden Monate erwartet Wedenig, dass der in Summe positive Trend am Arbeitsmarkt anhalten werde.