Durchatmen heißt es im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan, die Situation auf der Intensivstation entspannte sich. Doch es ist die Ruhe vor dem Sturm, so die Befürchtung: Denn die Zahl der Covid-19 -Erkrankungen wird durch neue Varianten, wie zum Beispiel die Delta Variante wieder ansteigen. Michael Zink, Vorstand der Intensivmedizin, sagte, man sehe zuerst an der Positivität, dass die Zahl der Erkrankungen ansteige, weiters folge eine Woche bis zehn Tage danach die Zahl der Patienten, die ins Krankenhaus müssen. Wieder eine Woche später kommen diese Patienten auf die Intensivstation.

An Grenzen gegangen
Beim letzten Höhepunkt der Epidemiewelle ging man hier und auf den Intensivstationen anderer Krankenhäuser sehr oft an die Grenzen des Möglichen. So eine Situation will hier keiner mehr, sagte Pflegedirektorin Elfriede Taxacher: „Ich hoffe, dass die Impfung die schweren Verläufe mindert oder verhindert und dass nicht mehr soviele stationär behandelt werden müssen.“

Nicht jeder kann Covid-19 überleben
Eine Impfung mildert nach bisheriger Erfahrung mit großer Wahrscheinlichkeit einen schweren Verlauf der Infektion. Und was ein schwerer Verlauf bedeutet erlebten auch im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder alle bereits viel zu oft mit erlebt. Zink sagte, die Patienten auf der Intensivstation seien schwer krank und haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, nicht mehr im selben gesundheitlichen Zustand seien, wie vor der Erkrankung oder auch versterben. Die meisten bleiben ein oder sogar zwei Monate auf der Intensivstation.
Impfappell der Intensivmediziner
Es geht aber auch darum, eine vierte Welle und einen neuerlichen Lockdown zu verhindern, der die Menschen wieder isoliert und der Wirtschaft Milliarden kostet, so die Intensivmediziner. Die Delta-Variante ist laut Experten in etwa so ansteckend wie Windpocken (Schafblattern).
Es gibt 22 Neuinfektionen, ein Fall steht in Zusammenhang mit dem Festival Austria goes Zrce, damit steigt die Gesamtzahl vorläufig auf 28. Neun Personen sind im Krankenhaus, eine Person muss derzeit intensivmedizinisch behandelt werden. Aktuell sind 227 Menschen infiziert. Die höchste Inzidenz hat derzeit Klagenfurt Stadt mit 54, die Inzidenz in Kärnten liegt bei 34.