Pflegerin in der Intensivstation
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Kärnten impft

Appell der Intensivmediziner für Impfung

Momentan liegt ein Covid-Patient in Kärnten auf einer Intensivstation, doch die Ruhe ist trügerisch. In Ländern mit niedriger Impfrate wie dem Süden der USA füllen sich die Stationen rasch wieder durch die Delta-Variante. Daher appellieren auch hier die Mediziner, sich impfen zu lassen.

Durchatmen heißt es im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan, die Situation auf der Intensivstation entspannte sich. Doch es ist die Ruhe vor dem Sturm, so die Befürchtung: Denn die Zahl der Covid-19 -Erkrankungen wird durch neue Varianten, wie zum Beispiel die Delta Variante wieder ansteigen. Michael Zink, Vorstand der Intensivmedizin, sagte, man sehe zuerst an der Positivität, dass die Zahl der Erkrankungen ansteige, weiters folge eine Woche bis zehn Tage danach die Zahl der Patienten, die ins Krankenhaus müssen. Wieder eine Woche später kommen diese Patienten auf die Intensivstation.

Leiter der Intensivmedizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Michael Zink
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Michael Zink

An Grenzen gegangen

Beim letzten Höhepunkt der Epidemiewelle ging man hier und auf den Intensivstationen anderer Krankenhäuser sehr oft an die Grenzen des Möglichen. So eine Situation will hier keiner mehr, sagte Pflegedirektorin Elfriede Taxacher: „Ich hoffe, dass die Impfung die schweren Verläufe mindert oder verhindert und dass nicht mehr soviele stationär behandelt werden müssen.“

Pflegedirektorin des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Elfriede Taxacher
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Elfriede Taxacher

Nicht jeder kann Covid-19 überleben

Eine Impfung mildert nach bisheriger Erfahrung mit großer Wahrscheinlichkeit einen schweren Verlauf der Infektion. Und was ein schwerer Verlauf bedeutet erlebten auch im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder alle bereits viel zu oft mit erlebt. Zink sagte, die Patienten auf der Intensivstation seien schwer krank und haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, nicht mehr im selben gesundheitlichen Zustand seien, wie vor der Erkrankung oder auch versterben. Die meisten bleiben ein oder sogar zwei Monate auf der Intensivstation.

Impfappell der Intensivmediziner

Es geht aber auch darum, eine vierte Welle und einen neuerlichen Lockdown zu verhindern, der die Menschen wieder isoliert und der Wirtschaft Milliarden kostet, so die Intensivmediziner. Die Delta-Variante ist laut Experten in etwa so ansteckend wie Windpocken (Schafblattern).

Es gibt 22 Neuinfektionen, ein Fall steht in Zusammenhang mit dem Festival Austria goes Zrce, damit steigt die Gesamtzahl vorläufig auf 28. Neun Personen sind im Krankenhaus, eine Person muss derzeit intensivmedizinisch behandelt werden. Aktuell sind 227 Menschen infiziert. Die höchste Inzidenz hat derzeit Klagenfurt Stadt mit 54, die Inzidenz in Kärnten liegt bei 34.