Hubschrauber Bergung
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Chronik

Schwierige Einsätze für Bergretter

Die Bergrettung ist am Samstag mehrfach in Kärnten im Einsatz gewesen. Ein Belgier wurde mit seiner 16-jährigen Tochter total unterkühlt von einem Klettersteig gerettet, ein Klagenfurter musste vom Lärchenturm geholt werden und bei einem Ausbildungskurs wurde eine Frau schwer verletzt.

Im Zuge eines Ausbildungskurses einer oberösterreichischen Alpinvereinigung im hochalpinen Gelände in Heiligenblut am Großglockner, wurden am Samstag verschiedene Kletterübungen in Zweier- und Dreier-Seilschaften geübt. Die Ausbildung fand nordwestlich der Oberwalder Hütte in einer Seehöhe von rund 2.960 Metern statt.

Schwierige Rettungsbedingungen

Dabei ergriff eine 31-jährige Frau aus dem Bezirk Rohrbach (OÖ) im Vorstieg einen lockeren Stein, der unter Zug nachgab. Deswegen fiel sie nach hinten aus der Wand und schlug mehrmals gegen den Fels. Die Frau erlitt schwere Verletzungen und musste vom Rettungshubschrauber Heli Alpin 6 unter schwierigsten Bedingungen mittels Seil geborgen werden. Die Verunfallte wurde in das Bezirkskrankenhaus Zell am See geflogen.

Klettertour bei Regen

Am Samstag gegen 19.00 Uhr unternahm ein 47-jähriger belgischer Staatsangehöriger mit seiner 16 Jahre alten Tochter eine Tour auf dem Klettersteig in der Pirkach Klamm in der Gemeinde Oberdrauburg. Gegen 21.00 Uhr hatten sie noch telefonischen Kontakt mit der Ehefrau und Mutter, wobei sie angaben, dass noch alles in Ordnung sei, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits in diesem Gebiet starke Regenfälle herrschten.

Rund 20 Minuten später mussten sie jedoch einen Notruf absetzen, danach unterbrach die telefonische Verbindung. Gegen 23.20 Uhr wurden die beiden von Einsatzkräften der Bergrettung Oberes Drautal gefunden. Vater und Tochter wurden auf einem Steig ins Tal begleitet.

Nur mit kurzer Hose und T-Shirt bekleidet

Die beiden Urlauber, die nur mit kurzer Hose und T-Shirt bekleidet waren, waren stark unterkühlt und vollständig durchnässt. Eine ärztliche Untersuchung lehnten beide jedoch ab. Zum Zeitpunkt der Bergung herrschten starke Regenfälle mit Gewittern. Im Einsatz waren 18 Kräfte der Bergrettung Oberes Drautal, Polizeibeamte, sowie der Polizeihubschrauber Libelle FLIR.

Auf Lärchenturm verstiegen

Ein 27 Jahre alter Klagenfurter verstieg sich Samstagnachmittag beim Aufstieg über den Klettersteig auf den Lärchenturm in der Gemeinde Zell Pfarre wegen aufziehenden Nebels. Er wollte daraufhin absteigen, kam jedoch in steil abfallendes Gelände und musste einen Notruf absetzen. Der Mann wurde mittels Seil in einer Seehöhe von rund 1.600 Metern vom Polizeihubschrauber und in weiterer Folge zu Fuß von der Bergrettung Ferlach geborgen und versorgt. Er erlitt leichte Verletzungen.

Ebenfalls am Samstag wurde ein seit Mittwoch vermisster Slowene im Glocknergebiet tot gefunden. Bisher konnte er noch nicht geborgen werden – mehr dazu in Slowenischer Alpinist tot gefunden.