Den „grünen Daumen“ bekam er in die Wiege gelegt: „Meine Mutter hatte schon immer Blumen, aber nur in den Fenstern. 1998 bin ich in Pension gegangen und ich habe auch damit angefangen, sie in die Fenster zu tun. Die Leute sagten dann dazwischen fehlt da und dort noch etwas. Das Jahr darauf hab ich es wieder so gemacht und dann war plötzlich alles durchgehend mit Blumen geschmückt.“ Er schätze ihre Farbenpracht, besonders angetan habe es ihm aber die rote Surfinia.

„Ich gieße immer zur selben Zeit“
Dass er nicht nur ein Händchen, sondern auch eine besondere Leidenschaft für seine Blumen hegt, beweist die Hingabe, mit der er sich Tag für Tag um sie kümmert: „Zupfen ist wichtig. Ich mache das jeden Tag und gieße sie jeden Tag um die selbe Zeit, von 15.00 Uhr an. Wenn es so richtig heiß ist, soll man nicht direkt auf die Blumen hinauf gießen. Ich gieße immer hinten hinein auf die Erde. Um sieben Uhr bin ich dann fertig.“
An heißen Tagen kommen dabei 380 bis 400 Liter Wasser pro Tag zusammen. "Einige Sorten muss ich zwei Mal genießen. Ich verwende eine Sechs-Liter-Kanne. Ich habe sie mit einem Schlauch verlängert, sodass die Reichweite größer ist. Wenn ich am Boden nicht zurecht komme nehme ich die Leiter. Damit gelange ich weiter hinaus.“

Ein Geheimnis, warum seine Blumen so toll wachsen, habe er keines, sagt Siegfried Kleinsasser. Das Baldramsdorfer Regenwasser scheint auszureichen, den Dünger bezieht er bei Gärtnern. "Ich verwende einen Messbecher auf zehn Liter Gießwasser“, so der Hobby-Blumenexperte.
Der heurige Sommer war ganz in Ordnung: „Bis auf die Stürme. Da hat es die Blumen hin und her gehaut. Es fielen die Äste hinab und die Blüten wurden zerfranst.“

Besondere Pflege auch für Zwerge
Auch bei der Rasenpflege ist Siegfried Kleinsasser sehr akkurat und einfallsreich: „Die Zwerge habe ich in einer Reihe aufgestellt. Dann schneide ich das Gras rund um sie mit einer Grasschere aus. So muss ich nur bei der einen Seite hinauf fahren und bei der anderen herunter, oben herum und unten her.“
Langweilig wird dem rüstigen Pensionisten nicht. Die Arbeit im Garten hat für ihn immer Saison – nur die Aufgaben verändern sich: Bevor er sein Holzhaus im Winter in ein „Weihnachtsmärchen“ voller kleiner Lichter verwandelt verräumt er im Herbst seine Zwerge in ein Nebengebäude. Alle zwei Jahre werden sie auch gestrichen, damit sie dann wieder – mindestens genauso bunt wie die Blumen rundherum – den Garten von Siegfried Kleinsasser bewachen können. Zu seiner Sammlung zählen auch – ein Elvis-Gartenzwerg und ein riesengroßes Exemplar aus Holz – Geschenke von seinen Nachbarn.

Besuch von anderen Blumenfreunden immer willkommen
Sie schauen regelmäßig bei ihm vorbei und holen sich Tipps für die Gartengestaltung. Siegfried Kleinsasser bekommt aber immer öfter auch Besuch von weiter her. Elisabeth Schmidt aus Malta hat ihre Freundin mitgebracht Zwei Mal im Jahr kommt sie nach Baldramsdorf, sagt sie. Sie fasziniere das Gesamtbild und schätze es, mit Siegfried Kleinsasser zu plaudern und sich von ihm erklären zu lassen, wie viele Blumen er habe, vie viel Wasser er brauchte und wie viel er gießen müsse. „Ich wohne selber in einem kleinen Holzhaus, habe aber nur ein Zehntel der Blumen von ihm“, sagt Schmidt.