Jugendlicher blickt auf See Symbolbild Einsamkeit
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CORONAVIRUS

Jugendliche Impfbereitschaft „ausbaufähig“

Die CoV-Impfung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ist seit Anfang Juni möglich. Vom nationalen Impfgremium und der Ärztekammer wird sie empfohlen. Die Bereitschaft dazu wächst, wenn Eltern und Jugendliche aktiv angesprochen und aufgeklärt werden.

Die Impfung soll zum einen schwere Krankheitsverläufe bei Kindern sowie die Ansteckung von Kontaktpersonen vermeiden, zum anderen einen normalen Schulbetrieb ab Herbst ermöglichen. Eltern und Jugendliche können Impftermine direkt bei den Kinder- und Hausärzten vereinbaren. Auch in den Impfstraßen des Landes ist eine Impfung für über 12-Jährige möglich.

30 Jugendliche pro Woche kommen zur Impfung

Beinahe täglich werden in der Praxis von Martin Rupitz in Althofen Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus geimpft. Der Sprecher der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte impft bis zu 30 junge Menschen ab 12 Jahren pro Woche. Vorher wird genau aufgeklärt. Der Arzt bietet die Impfung aber auch aktiv an. Eltern und Jugendlichen würden aktiv angesprochen.

Die Bereitschaft zur Impfung sei gut, wenn Patienten „aktiv angesprochen und beraten“ würden. „Von selbst würde ich sagen, ist es noch ein bisschen mau – die Leute müssen schon wirklich überzeugt werden. Es kommen aber auch viele Jugendliche von sich aus, um ihre Freiheit wieder zurück zu gewinnen.“

Impfreaktionen wie bei Erwachsenen möglich

Die Impfreaktionen bei jungen Menschen sind laut Kinder und Jugendärztinnen und Ärzte dieselben wie bei Erwachsenen. Eventuell ist also mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfweh und Schmerzen an der Einstichstelle zu rechnen.

Momentan wird mit Biontech/Pfizer geimpft, es ist der der erste Impfstoff gewesen, der für diese Altersgruppe freigegeben worden ist. Aber auch der Impfstoff von Moderna hat gerade die Zulassung von der EMA, der Europäischen Arzneimittelbehörde bekommen. Die finale Entscheidung muss nun noch von der Europäischen Kommission gefällt werden. Das gilt aber als Formsache.

Ab 14 Jahren keine Einwilligung nötig

Viele Kinder und Jugendliche kommen eigenständig in die Praxis, denn wer bereits 14 Jahre alt ist, braucht nicht die Einwilligung der Eltern. Andere haben sich gemeinsam mit den Eltern zur Impfung entschlossen.

Viele wollen ihre Freiheit zurück, andere wollen nicht mehr zum Test, aber auch ihre Mitmenschen vor einer Infektion schützen. Der Impfnachweis wird nach der Impfung ausgehändigt – es ist ein Stück Papier, das mehr Freiheit für das Leben vieler Kinder und Jugendlicher verspricht.