Symbolbild Impfung
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Coronavirus

Abstand zu anderen Impfungen beachten

Der Abstand zwischen erster und zweiter Impfung gegen das Covid-19-Virus variiert, je nachdem, welchen Impfstoff man erhalten hat, im Schnitt zwischen vier und zwölf Wochen. Doch wie verhält es sich zu anderen Impfungen, die vielleicht gerade wieder notwendig geworden sind?

14 Tage Abstand zwischen der Impfung gegen das Coronavirus und einer anderen Impfung – so lautet momentan die Empfehlung, sagt Sabine Horn, die Vorständin für Innere Medizin am LKH Villach: „Coronavirus-Impfstoffe sind Totimpfstoffe. Es wird zu anderen Tot-Impfstoffen der Abstand von 14 Tagen empfohlen, damit man etwaige Nebenwirkungen oder Impfreaktionen auch wirklich einer Impfung zuordnen kann.“ Die Zulassung der einzelnen CoV-Impfstoffe sei an eine Überwachung dieser gebunden gewesen. Diese werden im Zuge einer Analyse daher genau dokumentiert und müssen gemeldet werden.

Im Prinzip gilt der empfohlene Abstand von 14 Tagen für jede Impfung, die auf einem Totimpfstoff basiert, egal ob zum Beispiel FSME oder Hepatitis.

Sabine Horn, Vorständin für Innere Medizin am LKH Villach
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Sabine Horn, Vorständin für Innere Medizin am LKH Villach

Absprache mit Arzt bei Lebendimpfungen

Anders ist es mit einer Lebendimpfung. Die häufigste davon in Österreich ist die Gelbfieberimpfung. Laut Horn sei gerade im Sommer ein entsprechender Abstand zu Lebendimpfungen empfohlen, die nicht jeder bekommen dürfe und die starke Reaktionen hervorrufen können. Eine Absprache mit dem behandelnden Arzt sei ratsam.

Kärnten impft Abstand zu anderen Impfungen

Notfallimpfungen, wie zum Beispiel Tetanus nach einem Unfall,
sind davon ausgenommen. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem neuartigen Coronavirus durch eine in zeitlicher Nähe verabreichte Impfung beeinflusst wird.

Ärztin hält Ampulle mit Lebendimpfstoff in die Kamera
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Lebendimpfstoff kann starke Reaktionen hervorrufen

Experten fürchten Lücken bei anderen Impfungen

Impfexperten befürchten, dass sich im Schatten der Coronavirus-Krise weltweit massive Lücken im Kampf gegen Masern, Röteln, Mumps und Co. auftun könnten. Denn geschlossene Arztpraxen, Hürden bei der Terminvergabe oder ausgesetzte Impfkampagnen könnten die Impfmoral beeinflussen – nur mehr der Kampf gegen das Coronavirus stehe im Fokus, auf andere wichtige Impfungen könnte vergessen werden, befürchten Impfexperten.