Pia Hiebaum in Tokio
Pia Hiebaum
Pia Hiebaum
Lifestyle

Olympische Spiele: So tickt Japan

Bis 8. August werden die Olympischen Spiele im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. ORF Kärnten-Bildmeisterin Pia Hiebaum hat Japanologie studiert. Sie beherrscht Sprache und Schrift und kennt die japanische Kultur wie sonst kaum jemand.

Startschuss für die Olympischen Spiele in Japan. Tokio ist nach 1964 zum zweiten Mal Austragungsort. An mehr als 40 Schauplätzen werden rund 11.100 Athletinnen und Athleten in 33 Sportarten 339 Medaillenentscheidungen austragen.

Tokio bei Nacht
Pia Hiebaum
Tokio bei Nacht

Pia Hiebaum: „Japan-Fan“ schon als 12-Jährige

Pia Hiebaum interessiert sich schon seit frühester Jugend für dieses Land, seine Kultur und Menschen. „Es hat damit angefangen, dass sich mich für diese Serien interessiert habe, die in Japan gespielt haben, also Zeichentrickserien. Mit zwölf Jahren habe ich dann, eher aus heiterem Himmel, gesagt: Ich möchte diese Sprache und diese Schrift lernen.“

Bei erstem Japan-Besuch sofort „Schock-verliebt“

Gesagt, getan: Pia Hiebaum setzte sich also als Zwölfjährige hin, und begann, sich selbst Japanisch beizubringen. Mit 17 Jahren hatte sie das Glück, als Austauschschülerin eine Zeitlang in Japan verbringen zu dürfen. „Ich habe damals das erste Mal live die japanische Kultur miterlebt. Ab diesem Zeitpunkt war ich Schock-verliebt. Es ging dann soweit, dass ich mich zum Japanologie-Studium entschlossen habe.“

Pia Hiebaum 2007 mit Hirsch in Nara
Pia Hiebaum
Pia Hiebaum als 17-Jährige beim ersten Japan-Besuch mit einem zahmen Hirschen

Als sie zum ersten Mal nach Japan gekommen sei, wäre es beinahe wie eine Art „Heimkommen“ gewesen – so sehr habe sie sich davor mit Land und Leuten beschäftigt gehabt. „Es war einerseits so fremd und neu, andererseits so vertraut. Diese Faszination ist bis jetzt geblieben.“

Japaner sind zu höflich um Gefühle offen zu zeigen

Aber was ist es jetzt, was die Japaner von uns unterscheidet? „Die wohl größte Überraschung war anfangs zu erfahren, dass der Japaner das, was er sagt, nicht immer meint. Das ist für uns Kärntner natürlich schwierig, weil wir sagen ja eher das, was wir denken.“

Fluss Dotonbori in der Innenstadt von Osaka
Pia Hiebaum
Fluss Dotonbori in der Innenstadt von Osaka

Der Grund dafür ist einfach. Japaner werden zu sehr höflichen Menschen erzogen. Pia Hiebaum: „In Japan wird man eher dazu erzogen, seine wahren Gefühle für sich zu behalten, um sein Gegenüber nicht zu beschämen.“

Fuji in Japan
Pia Hiebaum
Der Berg Fuji

In Japan gilt es als unhöflich, jemand anderem die Meinung zu sagen, oder Negatives zu äußern. „Das kommt daher, dass man Rücksicht auf die Gefühle seines Gegenübers nimmt und auf keinen Fall beschämen will.“

Mehr über Japan in Radio Kärnten

Mehr über die japanische Mentalität, Kultur und Sport ist ab sofort zwei Wochen lang jeweils montags, mittwochs und freitags um 12.20 Uhr in Radio Kärnten zu erfahren.