Stadion leere Spielfläche
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Erstes Kärnten-Derby seit fast 40 Jahren

Bis zu 15.000 Fans werden am Sonntag zu erstem Kärntner Derby seit fast vier Jahrzehnten im Klagenfurter Wörthersee Stadion erwartet. Der WAC befindet sich in der Favoriten-Rolle, für den Aufsteiger Austria Klagenfurt ist es die erste Liga-Bewährungsprobe.

Zum Abschluss der Auftaktrunde der heimischen Fußball-Bundesliga kommt es am Sonntag zum ersten Mal seit fast vier Jahrzehnten wieder zu einem Kärntner Derby: Aufsteiger Austria Klagenfurt empfängt ab 17.00 Uhr im Wörthersee-Stadion den Wolfsberger AC. Während sich der Liga-Neuling erst einmal in der Bundesliga etablieren möchte, will der WAC wieder oben angreifen und die Nummer eins in Kärnten bleiben. Gerechnet wird mit einer stattlichen Kulisse von bis zu 15.000 Fans.

Letztes Derby 1984 mit Austria und SV Spittal

Zuletzt gab es in der Bundesliga in der Saison 1984/85 ein Kärntner Derby. Damals spielten Austria Klagenfurt und SV Spittal/Drau im österreichischen Oberhaus. Das letzte direkte Pflichtspiel-Duell zwischen der Austria und dem WAC gab es am 25. September 2018 im Cup, das die „Wölfe“ mit 4:0 für sich entscheiden konnten. Die erste Cup-Runde hatten beide Teams am vergangenen Wochenende erfolgreich gemeistert, Klagenfurt kam zu einem 5:1-Sieg in Wiener Neustadt, der WAC setzte sich 3:0 beim Wiener Sport-Club durch.

Klare Rollenverteilung in „Favorit“ und „Herausforderer“

Vor der Partie am Sonntag, so scheint es, haben sich die beiden Kärntner Clubs ihre jeweiligen Rollen schon zurecht gelegt. Der WAC geht als das etablierte Bundesliga-Team als Favorit ins Match. Wolfsbergs neuer Coach Robin Dutt stellte denn auch am Freitag klar: „Wir wollen selbstbewusst auftreten und natürlich mit einem Sieg im Derby starten.“ In die gleiche Kerbe schlug auch WAC-Kapitän Michael Liendl: „Wir brennen darauf, am Sonntag, den Platz als Derbysieger zu verlassen.“

Das wurde vom Klagenfurter Trainer Peter Pacult auch gleich aufgegriffen. „Der WAC sieht sich in der Favoritenrolle. Wir nehmen das natürlich an. Wir sind der Aufsteiger, der WAC ist die Mannschaft, die seit ein paar Jahren in der Bundesliga spielt. Sie sind ein erfahrener Verein, wir müssen uns erst in der Liga zurechtfinden.“

Aufstellung bleibt Überraschung

Während Pacult bei seinen Spielern aus dem Vollen greifen kann, muss Dutt den gesperrten Mario Leitgeb und den verletzten Michael Novak vorgeben. In die Aufstellungs-Karten wollten sich beide Trainer nicht schauen lassen: „Wir werden schon noch Änderungen (im Vergleich zur Cup-Partie, Anm.) machen. Wie die dann ausschauen werden, das werden wir dann am Sonntag sehen“, erklärte Pacult. Und sein Gegenüber meinte nur: „Da möchte ich noch ein paar Fragen für den Gegner offen lassen. Das Cupteam wird aber sicherlich nicht komplett ausgetauscht. Die haben es ja schon sehr ordentlich gemacht.“

Lange Coronavirus-Absenz: Zuschauerinteresse enorm

Dass es sich um kein alltägliches Fußballspiel handelt, zeigt auch das enorme Zuschauerinteresse. Rund 15.000 Fans werden nach der langen Corona-Absenz beim Derby erwartet. „Das ist für den ersten Spieltag eine tolle Kulisse. Es ist auch sehr erfreulich für die Fans, dass sie wieder ins Stadion dürfen“, meinte „Gastgeber“ Pacult, der hofft, dass sein Team die Nerven bewahrt. „Wir müssen einfach schauen, dass wir mit dieser Situation am Sonntag gut umgehen.“

WAC-Trainer Dutt sieht die Rahmenbedingungen vor allem als Motivation für seine Spieler. „Sie sind alle sehr heiß und wollen, dass es losgeht. Jeder weiß natürlich, dass es ein besonderes Spiel ist. Es ist auch gut, dass die Vorbereitung einmal ein Ende hat.“