Baumschläfer
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Umwelt

Seltener Baumschläfer wird gesucht

Baumschläfer sind kleine Säugetiere und zählen zur Familie der Bilche. Im Gegensatz zum verwandten Siebenschläfer und der Haselmaus gilt der Baumschläfer als extrem selten. Jetzt starten die Bundesforste ein Projekt, das das Vorkommen des seltenen Bilchs untersuchen soll.

Baumschläfer sind so selten, dass man sie kaum zu Gesicht bekommt. Auch wissenschaftlich ist der kleine Nager nahezu ein unbeschriebenes Blatt. Um mehr über das streng geschützte Tier zu erfahren, wollen die Bundesforste den Bilchen mit Nistkästen auf die Spur kommen.

20 Nistkästen in den Nockbergen aufgestellt

Bernhard Pfandl-Albel von den Österreichischen Bundesforsten ist auf der Suche nach Indizien. Vor einem Jahr haben die Österreichischen Bundesforste gemeinsam mit dem Naturschutzbund und einem privaten Institut für Wildtierbiologie im Herzen der Nockberge 20 Nistkästen in der Hoffnung aufgestellt, dass der Baumschläfer sich dort einnistet.

Nistkästen für den Baumschläfer
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„Die Idee ist, dass man von den Donauauen bis ins Salzkammergut bis hin zu den Kärntner Nockbergen unterschiedliche Probeflächen erhebt, um zu prüfen: Kommt der Baumschläfer hier vor, und wenn ja – welche Lebensraumeigenschaften braucht diese Tierart?“, so Pfandl-Albel.

Seltener Baumschläfer wird gesucht

Baumschläfer sind kleine Säugetiere und zählen zur Familie der Bilche. Im Gegensatz zum verwandten Siebenschläfer oder der Haselmaus gilt der Baumschläfer als extrem selten. Jetzt starten die Bundesforste ein Projekt, das das Vorkommen des seltenen Bilchs untersuchen soll.

Erster Erfolg: Weibchen in Tamsweg entdeckt

Die österreichweite Aktion hat vor wenigen Wochen im angrenzenden Lungau in Tamsweg für Erfolg gesorgt. Dort konnte dieser kleine Baumbewohner bereits in einem Nistkasten gefunden werden. „Es war ein Baumschläferweibchen, man hat auch noch Haarproben entnommen, eine Kotprobe, die sich durch Zufall ergeben hat, wurde auch mitgenommen, und diese Daten werden von den beiden Biologinnen ausgewertet, archiviert und analysiert.“

Nistkästen für Baumschläfer
Österreichische Bundesforste
Dieses Baumschläferweibchen ging den Forschern in Tamsweg ins Netz

Baumschläfer leicht von Verwandten unterscheidbar

Zeigefingergroß, mit buschigem Schwanz und „Zorro“-Maske ist der Baumschläfer unverkennbar und lässt sich von seinen Verwandten wie dem Siebenschläfer gut unterscheiden. Die Nistkästen sind aber nur eine Art, wie man dem Baumschläfer auf die Spur kommen will.

Die Bundesforste hoffen auch auf Hinweise aus der Bevölkerung und rufen auf einer Internetseite auch zum Mitmachen auf. Projektleiterin Birgit Rotter: „Zum Beispiel kann man aus einfachen Haushaltsmaterialien wie Getränkekartons einen Spurentunnel basteln, wo der Baumschläfer dann hoffentlich Fußabdrücke hinterlässt. Den kann man auch im Garten aufhängen. Auch das wäre ein möglicher Lebensraum. Wenn man einen naturnahen Garten hat, vielleicht mit schönen Gehölzen und einer Wildobsthecke, vielleicht einer Streuobstwiese, kann es durchaus sein, dass der Baumschläfer auch zu Hause vorkommt.“

Nistkästen für Baumschläfer
Österreichische Bundesforste

Forscherappell: Auch Katzenopfer bitte fotografieren

Besonders anziehend wirken reife Nüsse auf den Baumschläfer. Damit lässt sich das Tier eventuell auch vor eine Wildkamera locken und fotografieren. Aber auch Katzenbesitzer werden um Mithilfe gebeten, so Rotter: „Katzen sind oft sehr gewandte Jäger und bringen auch hin und wieder das eine oder andere tierische Opfer vor die Haustüre. Sollte da ein Baumschläfer dabei sein, bitte unbedingt ein Foto machen.“ Diese können unter Baumschläfer eingereicht werden.

Auf der Suche nach dem Baumschläfer
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Erste Kontrollgänge noch ohne Ergebnis

Zurück in die Nockberge: Dort hofft Pfandl jetzt auf ähnliche Erfolge wie im Lungau. Heute bleibt der Kontrollgang leider ohne Ergebnis, wie er uns zeigt. Doch die Chancen stehen nicht schlecht. Das Projekt läuft bis zum nächsten Jahr. Dann sollen eine Verbreitungskarte angefertigt und ein Leitfaden erstellt werden, was getan werden kann, um so seltene Tierarten in einem Wald zu fördern.

Nistkästen für Baumschläfer
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