Bodypainting Frau
Vilija Vitkute
Vilija Vitkute
Kultur

Bodypainting in der Arktis

Im Rahmen des World Bodypainting Festivals zeigt die Fotografin, Bodypainterin, Regisseurin und Scherenschnittkünstlerin Vilija Vitkute im Living Studio der Stadtgalerie Arbeiten, die in der Arktis entstanden sind und Respekt vor der Natur einfordern.

Bodypainting in der Arktis – anfänglich kam das auch Vilija Vitkute wie eine verrückte Idee vor. Die litauische Künstlerin zeigt diese Arbeiten, die in den letzten fünf Jahren entstanden, in der Klagenfurter Stadtgalerie. Insgesamt entstanden auf diese Weise 14 verschiedene Kunstwerke.

Mit Übungen gegen die Kälte angeatmet

Vitkute zur ihrer ARbeit: „Ich musste starke Modelle finden, die wirklich dabei sein wollten. Es geht dabei nicht nur darum, schön zu sein." Man müsse ein Teil der Landschaft sein wollen und auch als Mensch stark sein. Für das Bodypainting in der Kälte wurden extra Atemübungen gemacht und den Models wurde danach nicht mehr kalt.“

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Vilija Vitkute
Camouflage Bodypainting: Die bemalten Körper von Vilija Vitkute sind in der Arktis keine Fremdkörper, sondern vielmehr ein Teil der Natur.

Lappland und Lofoten als Inspirationsquelle

Die Künstlerin reiste nach Lappland und auf die Lofoten, verband dortige Motive des Wassers, der Berge, Flora und Fauna mit der einmaligen Schönheit und Besonderheit des Camouflage Bodypaintings, um u.a. damit Menschen zu einem respektvollen Umgang mit unserer Natur anzuregen.

Vilija Vitkute geht es in ihrer Arbeit sehr oft um den Zustand unseres Planeten. Sie will den Menschen mit ihren Arbeiten die Augen öffnen. „Heute sagen wir der Mensch und die Natur. Das ist aber alles das Gleiche“, sagt die Bodypainterin. In der Ausstellung bilden atemberaubende Naturkulissen oft ein Tableau dafür, wobei die Menschen keine Fremdkörper sind, sondern dazu gehören. Vitkute will in der Natur verschwinden und keine Spuren in der Natur hinterlassen. „Die Menschen haben mit ihrer Zivilisation zu viel angerichtet“, so die Künstlerin.

Mensch und Natur verschmelzen zur Kunst

Für Vitkute galt immer das Motto „Clear Mind – Clear Planet“, also sauberer Geist – sauberer Planet. Für einen sauberen Planeten brauche es auch einen sauberen Geist. „Wenn sich der Kopf am richtigen Standpunkt befindet, fängt man auch an zu recyceln und kauft keine Dinge mehr, die der Erde schaden“.

Bodaypainting Frau
Vilija Vitkute
Auch die Siegerarbeit ist in der Ausstellung in der Stadtgalerie zu sehen, filigrane Scherenschnitte aus Papier machen diese Arbeit zur Skulptur.

Auch sonst ist Vilija Vitkute unglaublich vielseitig: "Ich habe mich immer für so viele verschiedene Dinge interessiert, wollte entdecken und Dinge tun, von denen ich gar keine Ahnung hatte. Einfach ausprobieren und herausfinden, wo es mich hinbringt.

Siegerarbeit in der Kategorie „special effects“

Vitkute zeigte sich glücklich, dass sie sich durch ihre zahlreichen internationalen Projekte als Mensch und Künstlerin weiterentwickeln kann. 2019 wurde sie in Klagenfurt Worldbodypainting Champion in der Kategorie „special effects“. Stolz zeigt sie im Living Studio auch ihre Siegerarbeit: Vor einem roten Hintergrund steht eine bemalte Figur mit erhobenen Armen, filigrane Scherenschnitte aus Papier machen diese Arbeit zu einer Skulptur. Eine Kombination verschiedener Medien, die Vilija Vitkute in der Bodypainting-Szene einzigartig macht.

Ausstellungsdauer bis 5. September

Auch Performances sind ein wichtiger Teil in der Arbeit der Künstlerin. Für die Vernissage in der Stadtgalerie hat sie sich einen Ausflug in die Unterwasserwelt ausgedacht. Es geht aber auch um das Meeresleben, denn Korallen sind wie Bäume, aber eben unter Wasser.
Die Ausstellung „The Memory of Water“ ist bis 5. September in der Stadtgalerie Klagenfurt zu sehen.