Vor seiner Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Preis trat Schmalz vor allem als Bühnenautor hervor. Im Stück mit dem wenig appetitlichen Titel „Dosenfleisch“, das nun ein junges Schauspielensemble aufgegriffen hat und bis Ende Juli im Theater „Halle 11“ als Gastspiel in Klagenfurt gegeben wird, ereignen sich im Wochentakt auf einer Autobahntankstelle unerklärliche Unfälle.
Versicherungsvertreter gerät in weibliche Fänge
Der Versicherungsvertreter Rolf will eben dieser mysteriösen Unfallserie auf den Grund gehen und trifft dabei auf die vermeintliche Tankstellenbesitzerin Beate und ihre Freundin Jayne, eine ehemals berühmte Filmschauspielerin. Stehen die beiden im Zusammenhang mit den tödlichen Ereignissen? Welches Ziel verfolgen sie? Rolf wird es schneller herausfinden, als es ihm lieb sein kann.

„Die Welt ist alles, was der Unfall ist“
„Dosenfleisch“ ist also insgesamt höchst mysteriös. Ein echter Ferdinand-Schmalz-Text, den sich das junge Ensemble mit Aurelia Lanker, Clemens Janout und Julia Hammerl vornimmt. Wie für den Bachmann-Preisträger üblich, verstecken sich in scheinbar lapidaren Sätzen Gedanken mit philosophischem Tiefgang, wie: „Die Welt ist alles, was der Unfall ist.“ Ludwig Wittgenstein lässt grüßen.
Vorgeführt wird eine wilde Mischung aus Existenzialismen, Absurdem und sprachlich Ausgefeiltem. Ein Roadmovie durch das Leben, das bekanntlich erst Fahrt aufnimmt, wenn einmal etwas passiert – wie ein Unfall, mag der nun zufällig oder herbeigeführt sein. Dana Csapo, Regisseurin, sagte: „Man muss natürlich Lust haben, sich einzulassen. Man bekommt es nicht serviert. Das Stück ist ein Stück, an dem man beißen muss.“

Gruselige Komik noch bis 31. Juli
Aber, es ist lohnend sich die Gleichförmigkeit der menschlichen Existenz an dieser geheimnisvollen Tankstelle vor Augen führen zu lassen. Vom 21. bis zum 31. Juli können Antworten auf die aufgeworfenen Fragen in der „Halle 11“ gefunden werden, wo dieses gruselige und zugleich komische Treiben seinen Lauf nimmt.