Pamela Rendi Wagner Peter Kaiser SPÖ Fototermin Wörthersee
ORF
ORF
Politik

Kaiser als Friedensstifter in SPÖ

Nach einem monatelangen parteiinternen Konflikt haben einander SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am Dienstag heimlich zu einem Versöhnungsgespräch in Wolfsberg getroffen. Das Treffen fand auf Initiative von Landeshauptmann Peter Kaiser statt.

Als sich Kaiser und Rendi-Wagner zu Mittag in Klagenfurt vor Medienvertretern präsentierten, war der burgenländische SPÖ-Vorsitzende Doskozil längst wieder zurück im Burgenland. Das Gespräch, das Kaiser nach dem jüngsten Disput zwischen Doskozil und Rendi-Wagner initiiert hatte, fand Dienstagfrüh – unter sechs Augen, ohne Beisein von Medienvertretern – in einem Hotel in Wolfsberg statt. Die drei vereinbarten, dass „das Interesse der Partei“ im Mittelpunkt der Arbeit zu stehen habe, sagte Kaiser im Anschluss.

Rendi-Wagner erklärte, Ziel müsse es sein, „mehr an Vertrauen der Bevölkerung“ zu gewinnen: „Diesen Kurs muss man gemeinsam fortsetzen.“ Auf die Frage, ob sich Doskozil an das Vereinbarte halten werde, meinte Kaiser, „wir können miteinander umgehen. Es wurde festgehalten, dass nicht eine Person im Mittelpunkt steht, sondern die Inhalte.“

Pamela Rendi Wagner Peter Kaiser SPÖ
ORF
Pamela Rendi-Wagner und Peter Kaiser beim gemeinsamen Pressetermin am Wörthersee

Doskozil: „Krieg kann niemals das Ziel sein“

Doskozil selbst rief unterdessen im Interview mit „Heute“ einen Waffenstillstand aus: „Krieg kann niemals das Ziel sein. Es muss immer eine Gesprächsbasis geben“, sagte er in dem morgen erscheinenden Sommerinterview, teilte die Zeitung heute mit. Er wolle das persönliche Gespräch mit Rendi-Wagner suchen, „um einen gemeinsamen Nenner zu finden“.

Der burgenländische Landeshauptmann und die SPÖ-Chefin sind sich seit Langem nicht grün und bei einigen inhaltlichen Themen wie etwa in Fragen der Zuwanderung uneinig. In den vergangenen Wochen ist der Konflikt einigermaßen öffentlich eskaliert. Zuerst verglich Doskozil die derzeitige SPÖ mit der seinerzeitigen Mitterlehner-ÖVP, Rendi-Wagner konterte mit einem Vergleich zu FPÖ-Chef Herbert Kickl, der gegen seinen Vorgänger Norbert Hofer „gemobbt hat“.

Aussprache zwischen Rendi-Wagner und Doskozil

Nach einem monatelangen Infight haben sich SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil heimlich zu einem Versöhnungsgespräch in Kärnten getroffen. Das Treffen fand am Dienstag auf Initiative des Kärntner Parteichefs Peter Kaiser in Wolfsberg statt.

Pflegenahversorgung soll ausgebaut werden

Hauptthema bei den Gesprächen mit der Bundesvorsitzenden war das Thema Pflege. Österreichweit fehlen in den nächsten Jahren etwa 80.000 Pflegekräfte. Durch gezielte Ausbildung und den Ausbau der Pflegenahversorgung, die bereits in 50 Kärntner Gemeinden angeboten wird, will die SPÖ gegengesteuern.

Thema war auch die Covid-19-Impfung. Niederöstereich fordert ja eine generelle Impfpflicht für Pädagoginnen und Pädagogen. Diese ist in der SPÖ derzeit aber kein Thema. Laut Kaiser wirke die Macht der Argumente und der Aufklärung und der Überzeugung auch in einer Pandemie weitaus nachhaltiger.

Rendi-Wagner sprach sich gegen eine generelle Impfpflicht aus. Man müsse auf kreative, niederschwellige Impfangebote – etwa in Einkaufszentren – setzen.