Poludnig Alm, Kirchbacher Wipfel, Mallnitz, Göriach, Saualm – das sind nur einige Orte, an denen Wölfe heuer Tiere – hauptsächlich Schafe – gerissen haben. Auch in den vergangenen Tagen wurden in Sirnitz Schafe gerissen, sagte der Wolfsbeauftragte des Landes, Roman Kirnbauer. Er habe sich sieben tote Schafe angesehen, DNA-Proben genommen und die Schafe auch obduziert. Vom Befund her deute alles auf einen Wolfsriss hin.
Viele tote Tiere? Schafe ohne richtigen Fluchtreflex
Über 120 biologische Proben wurden von den unterschiedlichen toten Tieren bisher genommen und eingeschickt, pro Kadaver immer drei. Sie warten alle noch auf die Auswertung. Warum ein Wolf gleich mehrere Schafe und das in so kurzer Zeit tötet, weiß Kirnbauer. „Die Schafe selbst haben wahrscheinlich nicht den richtigen Fluchtreflex, auch nicht, weil sie darauf nicht ausgelegt sind.“ Dabei komme der Wolf in eine Situation, die er in freier Wildbahn nicht vorfinde. Der Wolf habe dann den Instinkt, Tiere zu reißen. Wenn ein Fuchs in einen Hühnerstall komme, passiere dasselbe, so Kirnbauer.
Drei Wölfe in Kärnten bestätigt
Wirklich bestätigt sind bisher drei Wölfe in Kärnten. Deren Streifgebiet könne aber mehrere hundert Quadratkilometer groß sein. Auf Grund der Geschehnisse und deren Verteilung könnten es auch mehrere Wölfe sein, sagte Kirnbauer, der sich fünf bis sechs vorstellen Tiere kann.
Der Wolfsbeauftragte erstellt für jedes gerissene Tier einen Befund und ein Gutachten, damit man ein Muster erhält, wann welcher Wolf wo zugeschlagen hat. Aufgrund der Wanderfreudigkeit des Wolfes ist das aber eine große Herausforderung.