Eintrittsnachweis in Gastronomie
APA/GEORG HOCHMUTH
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CORONAVIRUS

Zu lasche Kontrolle der „3-G-Regel“

Die Einhaltung und Kontrolle der „3-G-Regel“ wird in Kärntens Lokalen unterschiedlich streng gehandhabt. Das zeigen Kontrollen des Magistrat Villach am Wochenende. 14 Nachtlokale wurden kontrolliert, bei der Hälfte gab es Beanstandungen.

Ein Cluster, ausgehend von einem Lokal in Velden, mit mehr als 20 Infizierten – allein diese Tatsache zeigt, dass die „3-G-Regel“ in der Gastronomie nicht – zumindest nicht überall – gleich ernst genommen und eingehalten wird. Während einige Lokale also sehr genau kontrollieren, gibt es andere, in denen weder ein „3-G-Nachweis“ verlangt wird, noch aktiv zur Gäste-Registrierung aufgefordert wird.

Cluster gibt Anlass für verstärkte Kontrollen

Das bestätigte auch der Bezirkshauptmann von Villach-Land, Bernd Riepan, wenngleich er noch kein Resümee der Kontrollen ziehen könne. „Wir haben vor allem den Cluster zum Anlass genommen, um verstärkt Kontrollen durch die Exekutive anzuordnen. Wir werden in einem zweiten Schritt auch mit Schwerpunkten vorgehen. Also, dass neben der Exekutive auch Bedienstete der Bezirkshauptmannschaft an den Kontrollen teilnehmen werden.“

Lückenlose Kontrollen seien nicht machbar, sagte Riepan. Dafür gäbe es zu wenig Personal. „Es ist bei uns extrem schwierig – sowohl was das Personal, als auch was die Überstunden anbelangt. Wir sind ziemlich am Ende unserer Kräfte, wenn man das so sagen kann. Denn müssen wir versuchen, diese Herausforderung zu stemmen und werden alles daransetzen, diese Kontrollen auch im Sommer entsprechend durchzuführen.“

Sieben von 14 Villacher Lokalen auffällig

Alleine bei Kontrollen in der Stadt Villach sind am Wochenende sieben Lokale aufgefallen, in denen die „3-G-Regel“ nicht – oder ungenügend – kontrolliert und eingehalten wurde. Das bedeutet sowohl eine Strafe für den Gast, als auch für den Lokalbetreiber. Dazu sagte Riepan: „Wir haben zum einen Organstrafmandate in Höhe von 90 Euro für Kunden oder Gäste. Bei den Wirten ist es so, dass hier Anzeigen zu erstatten sind. Eine Strafdrohung von bis zu 3.600 Euro steht hier im Raum.“

Nachtlokale fürchten um Existenz

V-Club Chef Rüdiger Kopeinig habe kein Verständnis für die neue Verordnung. Der Betrieb habe seit der Wiedereröffnung gut funktioniert, mit einem eigenen Präventionskonzept und ständigen Kontrollen.

Nur jeder sechste Besucher des Clubs sei geimpft, die PCR-Tests zu teuer und Antigentests werde nicht mehr akzektiert.Kopeinig rechne mit massiven Umsatzeinbußen. Er habe seine 16 Mitarbeiter bereits über das Frühwarnsystem beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet. Man werde vorerst zumindest an einem Tag, Freitag oder Samstag, offenhalten, sagte Kopeinig und sich anschauen, wie der Betrieb unter den neuen verschärften Regelungen läuft, kostendeckend könne das aber keinesfalls sein.

Velden gibt sich selbst strengere Regeln

Ohne Selbstverantwortung gehe es aber nicht, sagte Riepan, die Behörde könne schließlich nicht alles kontrollieren. Die Gastronomie in Velden hat Vorkehrungen getroffen und die Regeln selbst verschärft. Nach eigenen Angaben tragen die Mitarbeiter in den Gastrobetrieben nun wieder freiwillig eine „Maske“.

Die Infektionszahlen haben sich in Kärnten über das Wochenende stabil gehalten, am Montag wurden zum dritten Mal in Folge elf Neuinfektionen gemeldet, österreichweit waren es 263.