Einnahmen von 39,2 Mio. Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 39,5 Mio. Euro gegenüber. Das Geschäftsjahr, so Finanzkammerdirektor Gerhard Salzer, war für die katholische Kirche in Kärnten, wie für viele andere Betriebe, von den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie betroffen: „Nachdem sich der Kirchenbeitrag an das Einkommen anpasst, haben wir hier auch Auswirkungen und Reduktionen.“ 70 Prozent der Einnahmen (27,5 Millionen Euro) der Diözese stammen von 250.000 beitragszahlenden Katholiken.
Der Rückgang beträgt hier moderate 1,6 Prozent. Dies und der staatliche Zuschuss aus dem Corona-Fonds für Non-Profit-Organisationen (NPO) in Höhe von rund 900.000 Euro habe das Defizit für das Jahr 2020 gering halten können, so Salzer.
Kaum Einnahmen aus Bildungshäusern
Was fehlt sind auch die Einnahmen bei den kirchlichen Bildungshäusern und die Kollekten in den Pfarren, die infolge der Lockdowns um die Hälfte zurück gingen. Die schwierigen Rahmenbedingungen werden sich auch im laufenden Geschäftsjahr 2021 niederschlagen, so der Finanzkammerdirektor. Neben Einsparungen brauche es auch neue Einkommensmöglichkeiten, etwa im Bereich erneuerbare Energien.
Personalkosten und Sanierungen
Die Kirche ist auch eine Firma mit insgesamt 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 60 Prozent der diözesanen Ausgaben gehen in den Personalbereich, so Finanzkammerdirektor Salzer: „Die zweite Komponente und große Aufgabe bei über 1.000 Kirchen in Kärnten ist die Investition in Sanierung und Baumaßnahmen. Im letzten Jahr waren es 7,5 Millionen Euro, die in über 250 Projekte investiert wurden.“
Pfarren, diözesane Bildungs- und Sozialeinrichtungen (Caritas) sowie überdiözesane Institutionen, Missions- und Entwicklungshilfeprojekte erhielten im Jahr 2020 Zuschüsse und Unterstützungen im Ausmaß von 2,7 Mio. Euro aus dem Diözesanbudget.
Das Vermögen der Diözese
Die Bilanz der Diözese Gurk für das Jahr 2020 umfasst Vermögenswerte im Ausmaß von 119,5 Mio. Euro, wobei 33 Mio. Euro auf das Sachanlagevermögen, also auf Grundstücke, Gebäude und Forstbesitz, 71,4 Mio. Euro auf das Finanzanlagevermögen und 14,9 Mio. Euro auf das Umlaufvermögen und Forderungen (liquide Mittel) entfallen. Auf der Passivseite der Diözesanbilanz nehmen die gesetzlich vorgeschriebenen Rückstellungen für die Pensionsvorsorge der Priester sowie die Personalrückstellungen für die Angestellten mit 61,7 Mio. Euro die größte Position ein.