Schwimmer mit Badeboje
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Sehr gute Wasserqualität in Kärnten

Am Freitag ist der aktuelle Seenbericht präsentiert worden. Daraus geht hervor, wie sich die Wasserqualität verändert hat. Die Hälfte der Badegewässer bekam die Note „Sehr gut“. Einige kleinere Gewässer wurden zurückgestuft, weil der Nährstoffeintrag sich erhöht hatte. Der klarste See ist der Weißensee.

Der 35. Kärntner Seenbericht zeigt ausgezeichnete Wasserqualität der Kärntner Seen. Von 41 überprüften Seen wurde 22 eine sehr gute Wasserqualität attestiert, so das Land Kärnten. Sie zählen zu den nährstoffarmen Gewässern, es seien vor allem die großen, tiefen Gewässer, sagte Umweltreferentin Sara Schaar (SPÖ). Der Bericht wurde gemeinsam mit Roswitha Fresner vom Kärntner Institut für Seenforschung in Cap Wörth präsentiert.

Enten am See
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Enten am See

Gute Sicht mit wenigen Algen

Der Weißensee hatte 2020 die beste optische Qualität mit einer maximalen Sichttiefe von 13,5 Meter. Hohe Sichttiefen-Werte wies auch der Klopeiner See auf (9,9 Meter), gefolgt vom Millstätter See (8,5 Meter). Hohe Sichttiefen werden erreicht, wenn die Nährstoff-Konzentration gering ist und sich somit wenig Algen bilden – dann ist die Lichtdurchlässigkeit der Seen höher. Sichttiefen unter zwei Meter wurden an einigen kleineren Seen gemessen, deren Trübungen zum Großteil auf hohe Nährstoff-Konzentration zurückzuführen sind.

Einige Seen verbesserten sich

Erfreulich sei, dass sich drei kleinere Seen aufgrund geringerer Gesamt-Phosphor-Konzentrationen verbesserten: Der Leonharder See, der Linsendorfer Badesee und der Magdalenensee.

Zehn kleinere Seen wurden im Vergleich zu 2019 aufgrund von höheren Konzentrationen bei den Parametern Gesamt-Phosphor, Algenbiomasse oder Chlorophyll-a-Konzentration höher eingestuft: Turracher See, Kraiger See, Lavamünder Badesee, Pischeldorfer Badeteich, Rauschelesee, Sonnegger See, St. Urban See, Trattnigteich, Flatschacher See und Moosburger Mühlteich.

Zuviele Nährstoffe schaden Gewässern

In der Vergangenheit hätten vor allem häusliche Abwässer die Gewässer belastet, heute seien es an seichten, kleineren Seen Nährstoff-Einträge aus dem Umland oder im Zusammenhang mit Freizeit-Aktivitäten. Eine weitere Nährstoffquelle seien auch agrarwirtschaftlich genutzte Flächen im Einzugsgebiet der Seen. Daher sei beim Düngen in Gewässernähe der gesetzlich vorgeschriebene und ausreichend breite Gewässer-Randstreifen unbedingt einzuhalten, so Schaar.

Schädliche Lockmittel für Fische

Eine weitere Nährstoff-Quelle sei die Verwendung von Lockfuttermitteln beim Fischen. „Bei ,Catch & Release‘ werden die Fische geangelt, betrachtet und dann wieder freigelassen. "Abgesehen davon, dass die Fische verletzt werden, erfolgt mit dem Lockfutter ein nicht unwesentlicher Nährstoff-Eintrag ins Gewässer, was letztlich zur Verschlechterung der Wasserqualität führt“, sagte Wasserexpertin Fresner.

Wasservögel sollte man nicht füttern, denn auch das ist ein Nährstoff-Eintrag, der speziell im Badebereich aus Hygiene-Gründen zu unterlassen ist. Fresner: „Das Futter lockt Wasservögel an, mit deren Kot auch Keime ausgeschieden werden.“

Auch Hitze kurbelt Nährstoff-Kreislauf an

Lang anhaltende Hitzeperioden kurbeln den internen Nährstoff-Kreislauf in Seen ebenso an. Starkregen-Ereignisse wiederum führen zu Nährstoff-Eintrag aus dem Umland. Große und tiefe Seen sind demgegenüber gut gepuffert. „Dies erklärt, warum kleine Seen häufiger die Trophie-Klasse wechseln als große“, sagte Fresner.

Wichtig für die Reinhaltung von Seen seien Ufer- und Flachwasserzonen. „Besonders Wasserpflanzen besitzen essenzielle Funktionen, da sie Sauerstoff liefern, das Wachstum von Algen hemmen und als Nahrung für Wassertiere dienen“, so Schaar.

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