Jahrelange Querelen zwischen der Magistratsdirektion und dem Kontrollamt brachten nun offenbar den Direktor des Kontrollamtes dazu, seinen Job aufzugeben. Was Johannes Rom zu dem außergewöhnlichen Schritt drängte, dazu wollte er am Freitag kein Interview geben. In einem Telefonat mit dem ORF sagte Rom, es habe im Kontrollamt Klagenfurt keine Pflichtverletzung gegeben und er persönlich müsse seine Familie und seine Privatsphäre schützen.
Scheider: „Kann nicht alle Wünsche erfüllen“
Bürgermeister Christian Scheider sagte auf Anfrage des ORF, er habe viele Gespräche geführt, aber er könne den Wunsch des Kontrollamtsdirektors nach mehr Kontrollmöglichkeit und Unabhängigkeit von der Magistratsdirektion nicht erfüllen. Auf die Frage, ob hier alte Rechnungen zwischen dem Kontrollamt und der Magistratsdirektion beglichen werden, meinte Scheider: „Bei jedem größeren Betrieb gibt es das, das nicht alle gut miteinander auskommen. Das darf bei der Wichtigkeit eines Kontrollamtes aber keine Rolle spiele.“ Es müsste um die Sache gehen.
„Verletzungen kann man nicht wettmachen“
Es sei alles besprochen worden, so Scheider: „Ich weiß nicht, was ich sonst noch hätte tun sollen. Verletzungen aus den letzten Jahren kann man nicht mehr wettmachen.“ Es gebe derzeit keinen Grund, nicht an ihm festzuhalten. Er sehe den Kontrollamtsdirektor nicht als Bauernopfer und auch keinen Schaden für die Stadt Klagenfurt, so Scheider. Wenn es keine Einigung gebe, müsse die Position eben neu ausgeschrieben werden.
Laut Scheider gehe es nicht um Köpferollen, sondern darum, Lösungen zu finden. Die Zeiten sind nicht einfach: Es muss eine neue Kontrollstruktur aufgebaut werden und die gerichtliche Aufarbeitung eines Falles von Veruntreuung in der Stadtkasse steht bevor.