Wirtschaft

Wirtschaft: Das Schlimmste ist vorbei

Kärntens Wirtschaftstreibende sind der Meinung, dass die schlimmste Pandemie-Phase überwunden ist. Die Wirtschaft erhole sich bereits wieder wurde bei der 14. Kärntner Investitions- und Konjunkturkonferenz am Donnerstag festgestellt. Nun gelte es, einen weiteren Lockdown zu verhindern.

Kärntens Wirtschaft sei relativ gut durch die Krise gekommen und sieht sich laut Konjunkturbarometer auch jetzt im Aufwind, so ÖVP-Landesrat Sebastian Schuschnig: „Ein Drittel der Unternehmen rechnet mit einer steigenden Auftragslage, sieben von zehn Unternehmen erwarten eine positive Umsatzentwicklung. Mehr als die Hälfte rechnet mit steigenden Exportumsätzen.“

„Gut durch Herbst und Winter kommen“

Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl bilanzierte über die vergangenen Monate und sagte, es gebe eine positive Grundhaltung. Im letzten Jahr sei ein Handelsüberschuss von 630 Millionen Euro erzielt worden. Man müsse nun alles daran setzen, gut durch Herbst und Winter zu kommen. Auch würden noch nicht alle Branchen vom Aufschwung profitieren.

Mit einem wirtschaftlichen Minus von 5,6 Prozent habe Kärnten das Krisenjahr 2020 besser überstanden als der Österreich-Schnitt (-6,5 Prozent), die am Donnerstag veröffentlichten Exportzahlen für 2020 bestätigen das vergleichsweise gute Ergebnis: Das Minus von 7,8 Prozent sei weit besser als zu Beginn der Pandemie befürchtet, der dennoch erwirtschaftete Überschuss in der Außenhandelsbilanz von 630 Millionen Euro ein starkes Lebenszeichen. So habe sich der Export als Zugpferd erwiesen und sei auch jetzt ein Erholungstreiber.

„Aussichten bessern sich“

Christoph Schneider, Leiter der Abteilung für Wirtschafts- und Handelspolitik in der Wirtschaftskammer, sagte, die Aussichten bessern sich. Kärnten sei fast am besten durch die Krise gekommen, es sei nur knapp über fünf Prozent geschrumpft. In Tirol sei es das Doppelte gewesen. 53 Prozent der Kärntner Unternehmen hätten das Vorkrisenniveau bereits wieder erreicht.

Zurückhaltung besteht aber bei Investitionen und auch der Fachkräftemangel bleibt ein Hemmschuh. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, für den Arbeitsmarkt sei es neben Qualifizierung und Ausbildung notwendig, dass man neue Wege im Bereich Zuzug gehe. Man brauche Menschen, die in diesem Land zu Wohlstand und Wirtschaft beitragen.

Neue Chancen durch Mikroelektronik

Mit der Koralmbahn würden neue Zentralräume und Chancen geschaffen, und Kärnten und die Steiermark rücken als „Greentech-Cluster“ enger aneinander. SPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig sagte, man entwickle sich zum Greentech-Valley und gemeinsam über Silicon Austria und Silicon Alps in Richtung Mikroelektronik. Beide Bereiche bedingen einander. An Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung werde in Zukunft keine Branche vorbeikommen.