Während das Getreide bereits großteils geerntet wird, beginnt für den Mais, die Sonnenblume und den Kürbis gerade erst die entscheidende Phase beim Wachstum. Etwa 25.000 Hektar sind in Kärnten mit Mais bepflanzt, damit ist der Mais die wichtigste Kulturpflanze hierzulande.
Wurzeln durch zu viel Regen im April klein geblieben
Beim Anbau im vergangenen April war es zu nass, nun ist es seit Wochen viel zu trocken. Und das zu viel an Regen im April hat jetzt Auswirkungen. Der Mais hatte erst genug Wasser und Nährstoffe, sagt Tschischej: „Jetzt hat er keine Veranlassung gesehen, tiefere Wurzeln zu bilden. Daher ist das Wurzelsystem sehr klein geblieben und nicht in die Tiefe hinunter gegangen.“
Jetzt sei aber genau die Phase, in der der Mais tiefe Wurzeln bräuchte, um Wasser aus tieferen Bodenschichten zu bekommen, sagte Tschischej, „weil die Niederschläge jetzt total ausgelassen haben“.
Sonnenblumen brauchen Regen für längere Blütenphase
Die Sonnenblumen stehen gerade in voller Blüte und brauchen ebenfalls rasch Niederschläge, um nicht gleich wieder zu verblühen. Die Sonnenblume sei eine jener Kulturen, die auch von der Bestäubung durch Insekten und Bienen abhängig sei, sagte Tschischej: „Und je länger die Blütenphase dauert, umso besser erfolgt die Befruchtung und desto höher sind die Erträge.“
Geringeres Einkommen der Bauern trifft auch Lagerhaus
Ein Gutteil der Ernte der Landwirte wird vom Lagerhaus in Klagenfurt angekauft und zu Futtermittel verarbeitet. Fällt die Ernte zu gering aus, muss Mais aus anderen Bundesländern zugekauft werden und die Kaufkraft der heimischen Bauern sinkt.
Trockenheit bedroht Ernte
Die derzeitige Sommerhitze freut so manchen Badegast, macht aber den Bauern vor allem in Unterkärnten Sorgen. Hat es im Frühling mancherorts zuviel geregnet, so ist es jetzt zu trocken.
Das würde das Einkommen der heimischen Bauern massiv verringern, sagte Markus Furtenbacher von Lagerhaus Klagenfurt: „Und der Bauer nimmt natürlich das Einkommen, das er aus seinen Früchten bekommt und kauft bei uns Landtechnik, Landmaschinen und Betriebsmittel wie Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel und so weiter.“
Regen ab Dienstagabend in Sicht
Die Modelle bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt zeigen, dass die vergangenen Wochen viel zu trocken waren. Jetzt ist allerdings Regen in Sicht. Vor allem in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sollte es verbreitert zu Regen und teils heftigen Gewittern kommen.
Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: „Die Niederschlagsmengen werden zwischen fünf und 20 Litern pro Quadratmeter liegen und örtlich vielleicht 30 Liter erreichen. Das sollte zumindest eine Linderung bringen.“
Länger anhaltender Regen wäre nötig
Ein Platzregen mit 50 bis 60 Litern in der Stunde bringe der Pflanze relativ wenig, gab Landwirt Tschischej zu bedenken. Um die Ernte zu retten, wären Regenfälle über mehrere Tage nötig.