Qualle am Strand von Bibione in Italien angeschwemmt
ORF/Haas
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Chronik

Quallenplage an Oberer Adria

Die Obere Adria ist eines der beliebtesten Nahreiseziel der Kärntner. Doch seit Monaten trüben Quallen den Badegenuss der Urlauber. Immer wieder treten sie in Schwärmen entlang der Strände in Grado, Bibione oder Lignano auf.

Meduse heißen die fragilen Meeresbewohner auf Italienisch. Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien erlebt seit einiger Zeit eine wahre Quallenblüte. Vor allem die sogenannte Lungenqualle tritt vermehrt auf. Sie ist zwischen 60 und 90 Zentimetern groß und eine der größten Quallenarten im Mittelmeerraum.

Barrel jellyfish; Lungenqualle
Die Lungenqualle ist eine der größten Quallenarten im Mittelmeerraum

Für den Menschen ungefährlich

Die Lungenqualle ist leicht zu erkennen: Der Schirm ist weiß bis leicht rosa gefärbt, der Saum ist blau bis violett. Dieser Saum verfügt auch über Nesselzellen. Für den Menschen ist die Lungenqualle aber in der Regel ungefährlich. Sie ist nicht giftig. Nur in seltenen Fällen kann eine Berührung zu unangenehmen Reaktionen führen.

Doch was sagt ihre verstärkte Präsenz dieser Quallenart über den Gesundheitszustand der Adria aus? Dieser Frage gingen Experten aus sechs italienischen Regionen und sechs kroatischen Gespannschaften unlängst in einer Online-Konferenz nach. Ein gemeinsames Projekt unter dem Namen „Argos“ soll neue Erkenntnisse bringen.

Massives Auftreten nicht restlos geklärt

Die Lungenqualle ernährt sich ihr ganzes Leben – in den verschiedenen Entwicklungsstadien – von Plankton. Weil die Wassermassen ständig in Bewegung sind, kann es zu Anhäufungen dieser Quallenart kommen. Der Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Meere soll ebenfalls dazu beitragen, hieß es von den Experten. Auch die Überfischung führt zu einem Ungleichgewicht im Meer.

Warum aber gerade heuer so viele Exemplare dieser Art auftreten, konnten die Experten noch nicht restlos klären.