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Chronik

101 Jahre Tauernschleuse

Vor 101 Jahren wurden erstmals Autos durch den Tunnel der Tauernbahn zwischen Kärnten und Salzburg geschleust. In ihrer Form ist die Autoschleuse Tauernbahn einzigartig in Österreich. Bedingt durch die Pandemie wurde das Jubiläum heuer, ein Jahr nach dem 100er, gefeiert.

In Böckstein im Salzburger Gasteiner Tal und in Mallnitz, im Bezirk Spittal an der Drau wurde am Freitag zurück und optimistisch nach vorne geschaut. Wenn am Bahnhof Mallnitz zwei Musikkapellen aus Salzburg und Kärnten die Landeshymne anstimmen, dann wurde hier nicht nur eine Bahnverbindung, sondern etwas Völkerverbindendes gefeiert.

101 Jahre Tauernschleuse

Vor 101 Jahren wurden erstmals Autos durch den Tunnel der Tauernbahn zwischen Kärnten und Salzburg durchgeschleust. In ihrer Form ist die Autoschleuse Tauernbahn einzigartig in Österreich und feiert am 9. Juli Jubiläum, Corona bedingt ein Jahr nach dem 100er. In Böckstein und Mallnitz wurde zurück und optimistisch nach vorne geschaut.

1020er Lokomotive für Jubiläumszug

Seit 101 Jahren verkehrt die Schleuse zwischen Mallnitz in Kärnten und Böckstein in Salzburg. Angefangen hat alles mit einer Vision in den 20er Jahren.

Die 81 Jahre alte Lokomotive 1020 erlebte dann die Glanzzeiten in den 60er und 70er Jahren mit. Am Freitag zog die 1020, das Schmuckstück der Eisenbahnfreunde Lienz, den Jubiläumszug.

Lokomotive 1020
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Die 1020er Lokomotive

400.000 Passagiere pro Jahr

Die Zeichen der Zeit deuten darauf hin, dass die Tauernschleuse auch weiterhin eine große Bedeutung haben werde, sagte Heinz Freunschlag, Vorstand für den ÖBB-Personenverkehr: „Es wird auch zukünftig eine große Rolle für uns spielen, wenn wir hier Autos huckepack nehmen können, sowohl touristisch, als auch im Sinne des kombinierten Verkehrs.“

Pro Jahr transportiert die Autoschleuse 200.000 Fahrzeuge und 400.000 Passagiere durch die Tauern.

Musikkapelle in Mallnitz
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Zwei Musikkapellen gestalteten die Feier in Mallnitz

Stillstand nach Brandkatastrophe von Kaprun

Doch die Autoschleuse Tauernbahn hat nicht immer nur positive Zeiten erlebt. Vor allem nach der Brandkatastrophe von Kaprun stand sie lange Zeit still, die Bevölkerung kämpfte gegen eine dauerhafte Einstellung. Günther Novak (SPÖ), der Bürgermeister von Mallnitz: „Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter im Mölltal, die in Salzburg bei den Betrieben angestellt sind, die Möglichkeit haben, mit dem Auto dorthin zu fahren, um ihrer Arbeit nach zu gehen.“

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Täglicher Austausch zwischen Regionen

Politik und ÖBB Manager wollten zum Jubiläum zwar keine 100jährige Bestandsgarantie abgeben, aber sie sehen eine positive Zukunft der Autoschleuse. Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, wenn man sich die Kennzeichen auf den Autos am Autoreisezug ansieht, „dann sieht man, dass das sehr viele einheimische Salzburger sind, die nicht nur vor dem Regenwetter geflüchtet sind, um hier Urlaub zu machen, sondern man sieht, dass der Austausch zwischen diesen beiden Regionen tagtäglich stattfindet.“

Bahnhof Mallnitz
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Feier am Bahnhof in Mallnitz

Immer mehr Radfahrer nutzen die Schleuse

Vor allem Radfahrer benutzen die Schleuse – auf dem Weg von Salzburg an die Adria – immer öfter, sagte ÖBB-Regionalmanager Reinhard Wallner: „In den letzten Jahren hatten wir beinahe eine Verzehnfachung des Aufkommens zu verzeichnen und ein Ende ist nicht absehbar.“ Das Erlebnis an sich und an die Nachfrage angepassten Angebote sollen die Schleuse langfristig absichern, hieß es zur Jubiläumsfeier.