Bei dem neuen Cluster in Velden gibt es derzeit zwei positive Fälle, zwei Verdachtsfälle und mehrere Kontaktpersonen. Das Contact-Tracing ergab, dass sich die Infektion in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli in der GIG Bar ausbreitete. Wer in dieser Nacht in der Bar war, sollte seinen Gesundheitszustand beobachten und bei Symptomen die Gesundheitshotline 1450 anrufen.
Tourismus nach neuen Clustern alarmiert
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Kärnten steigt – im Tourismus läuten erneut die Alarmglocken. Es gibt zwei neue Cluster mit 20 infizierten jungen Menschen. Betroffen ist auch der Tourismusort Velden am Wörthersee.
Bei Symptomen die Hotline 1450 anrufen
Die Jugendlichen waren nach ihrem Aufenthalt in der Bar noch in weiteren Gastronomiebetrieben. Alle Personen, die zwischen 4. und 6. Juli im Bistro-Bar 13, im Hotel Parks oder Rocket Room waren, sollen daher ebenfalls den Gesundheitszustand beobachten und bei Symptomen die Hotline 1450 anrufen.
Die Marktgemeinde Velden bietet am Wochenende jeweils von 8.00 bis 16.00 Uhr Antigentests in einer Teststraße in der Eishalle an, um verunsicherten Menschen ein niederschwelliges Angebot zu machen.
Wirtschaftskammer: Superspreader verhindert
Stefan Sternad von der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer sagte, der aktuelle Fall sei erwartbar gewesen. „Wir sind seit Monaten darauf vorbereitet, dass irgendetwas passieren kann. Man sieht auch, wie gut die Mechanismen greifen und wie gut die 3-G-Regel war und wie sensationell gut das Contact-Tracing funktioniert. Ohne das wären die Herrschaften nicht so schnell aus dem Verkehr gezogen worden und wir hätten einen Superspreader gehabt.“
Der Großteil der Mitarbeiter sei nun durchgeimpft, sagte Sternad, das sichere das Offenhalten der Betriebe ab. „Wir müssen vorsichtig und wachsam bleiben. Ich bin überzeugt, dass es wieder einen Fall geben wird, aber es ist klar, was dann zu tun ist, und wenn es so professionell funktioniert, ist es gut.“ Die Botschaft müsse nun sein, dass sich alle impfen lassen, die das wollen, sagte Sternad, auch das Testen müsse verstärkt weiterlaufen.
Mit mehr Fällen durch Urlaubsreisende „war zu rechnen“
Auch Gerd Kurath, der Coronavirus-Sprecher des Landes appellierte an diejenigen Mitarbeiter in der Gastronomie, die bisher noch nicht geimpft wurden, einen Termin wahrzunehmen, Impfstoff sei genügend vorhanden.
Das Contact-Tracing, die Kontakt-Nachverfolgung, habe vorbildlich funktioniert, sagte Kurath. Mit den positiven Fällen durch die Reisetätigkeit aus anderen Ländern nach Österreich und Kärnten sei zu rechnen gewesen, entsprechend wichtig sei die Kontrolle der „3-G-Regel“ in der Gastronomie, ob man also getestet, genesen oder geimpft ist. „Von acht positiven Fällen seit gestern waren drei durch Reisen bedingt. Wir beobachten das genau und wenn verschärfte Kontrollen nötig sind, werden wir das auch tun.“
Aufruf zu rascher Impfung an Gastro-Mitarbeiter
Bei dem zuerst aufgetretenen Cluster in Spittal an der Drau wurden von einer Reisegruppe von 27 Studenten 18 bei ihrer Ankunft positiv getestet. Sie mussten sich in Quarantäne begeben. Bei neun dieser Fälle besteht der Verdacht auf die ansteckendere Delta-Variante – mehr dazu in Erstmals Impfung ohne Voranmeldung. Die Proben der Niederländer werden genau sequenziert, um festzustellen, wie viele tatsächlich mit der Delta-Variante infiziert sind. Der Cluster sei überschaubar, sagte Kurath, weil niemand von den Gästen zu Außenstehenden Kontakt hatte. In Kärnten gibt es derzeit noch 33 infizierte Personen, zwölf befinden sich im Krankenhaus, zwei davon auf der Intensivstation.
Im Zusammenhang mit der Gastronomie und Hotellerie ruft das CoV-Experten-Koordinationsgremium des Landes alle in dem Bereich tätigen Personen auf, sich rasch impfen zu lassen, um sich zu schützen. Über die Vormerkplattform des Landes kommt man rasch zu einer Impfung, betonte Kurath neuerlich. Über die Wiedereinführung einer Maskenpflicht nachzudenken, sei zur Zeit jedenfalls nicht angebracht, auch nicht die Schließung von Bars oder Restaurants.