Besprühte Bank
Queer Klagenfurt
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Chronik

Regenbogenwand und Bank beschmiert

Queer Klagenfurt hat mitgeteilt, dass am Dienstag eine Wand beschmiert worden ist, die mit Regenbogenfarben und dem Spruch „Love ist Love“ versehen war. Unbekannte sprühten Hassbotschaften auf die Wand und beschmierten auch die daneben stehende Parkbank.

Für die Regenbogenparade am 26. Juni in Klagenfurt hatte Urban Playground im Auftrag der Stadt Klagenfurt und dem Verein Queer Klagenfurt/Celovec im Lendhafen eine Regenbogenwand gemalt und gesprayed. Zu sehen waren die Regenbogenfarben und zwei ineinandergreifende Hände mit dem Spruch „Love is Love“. Ebenso stehen dort zwei Parkbänke in unterschiedlichen Flaggenfarben.

Hassparolen auf Wand gesprüht

Am Dienstag zwischen 12.00 und 12.30 wurde diese Wand von bislang Unbekannten mit Hassbotschaften beschmiert. Schwarze Striche, sowie mehrere Totenköpfe und Sprüche, wie „Trans Rights are not Human Rights“ (Trans Rechte sind keine Menschenrechte) oder „Fuck LGBTQ“.

Besprühte Regenbogenwand mit Aufschrift Fuck LGBTQ
Queer Klagenfurt

Aktionen wie diese seien nicht einfach nur irgendein Vandalenakt, so Hannah Tomasi. Sie und die Mitglieder der LGBTIQ+-Szene mache die Schmieraktion betroffen: „Dass genau eben jene Regenbogenfarben beschmiert und mit Hassbotschaften bedeckt werden löst Angst aus und hat etwas Gefährliches. Es hat ein Potenzial, gewaltvoll zu sein.“

Queer fordert Aufklärung

Auch während der Regenbogenparade selbst seien mehr als 30 queerfeindliche Übergriffe gemeldet worden, sagte Tomasi. Bei der Polizei wurde lediglich ein Übergriff am Tag nach der Regenbogenparade angezeigt. Laut Tomasi wüssten Betroffene oft nicht, wie sie reagieren sollen: „Solche Beleidigungen passieren ja nur ganz kurz, das sind ein paar Sekunden und dann ist es wieder vorbei. Das erste ist, dass man in dieser Situation auch nicht weiß, wie soll ich reagieren. Man will weg aus der Sitaution, weil es bedrohlich und gefährlich wirkt. Wenn soetaws passiert, gibt es die Möglichkeit, es auf der Homepage von Queerinthia zu melden. Wir sammeln diese Übergriffe und leiten die weiter, was aber auch nicht leicht ist.“

Nicht immer fänden die Anliegen der Bewegung an öffentlichen Stellen Gehör, kritisiert Tomasi. Generell brauche es Entstigmatisierungsarbeit, Sichtbarkeit, und zwar in Schulen, in den Medien, auf öffentlichen Orten physisch sowie online, auf allen offiziellen Plattformen von Stadt, Land und Bund, so die Forderung von Queer Klagenfurt.

Stadt verurteilt Übergriffe

Bürgermeister Christian Scheider sagte in einer Aussendung, als Bürgermeister der Stadt verurteile er nicht nur jede Form von Vandalismus und Sachbeschädigung, sondern auch jede Form der Diskriminierung, des Hasses und der menschenverachtenden Gesten, in welcher Form auch immer. Er sei dafür, gemeinsam entschieden und mit Nulltoleranz dagegen vorzugehen. Beim Kunstwerk von Urban Playground handle es sich auch um ein künstlerisches Werk, dessen Beschädigung ihn schmerze.