Die Bienenweide bestehend aus robusten Wildblumen und Kräutern wie Margeriten, Klatschmohn, Natternkopf und Kamille erfreut nicht nur die Hausbewohner und Passanten, sondern lockt auch unterschiedlichste Bienen und Schmetterlinge an.
Michael Pipp pflegt die Fläche von rund 60 Quadratmetern freiwillig ohne Gegenleistung. Dem Hobbygärntner ist es wichtig, mehr Artenvielfalt in den urbanen Raum zu bringen. Es sei ihm darum gegangen, Platz für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge zu schaffen: „Ich liebe die Natur und möchte einen Beitrag dazu leisten, dass unsere Insekten und Vögel nicht zu kurz kommen.“
Seltene blauschwarze Holzbiene gesichtet
Auf der Bienenweide befinden sich allesamt mehrjährige Wildblumen, die auf das einheimische Ökosystem abgestimmt sind, sagt Pipp: „Die einheimischen Bienen und Schmetterlinge haben sie sehr gerne. Wenn eine Blume verblüht ist kommt schon wieder die nächste. Man sieht immer wieder etwas Schönes.“
Er habe auch Muskatellersalbei dazwischen gestreut, der schön aufgegangen sei: „Heuer habe ich zum ersten Mal eine seltene Wildbiene, die blauschwarze Holzbiene entdeckt, eine der größten Bienen Mitteleuropas“, sagt Pipp.
Hobbygärntner freut sich über Mischverhältnis
Im ersten und zweiten Jahr habe er viel Zeit und Arbeit investiert. Vor allem das Jäten sei der aufwändig gewesen: „Je nach Witterung setzen sich gewisse Pflanzen stärker durch, zum Beispiel Klee, und überwuchern die anderen. Da muss man ein bisschen eingreifen.“ Es handle sich somit nicht nur um Wildwuchs, sondern die Gartengestaltung sei mit gewissen Eingriffen verbunden.
Mittlerweile etablierten sich die Pflanzen gut brauchen nur mehr wenig Pflege. Es habe sich ein schönes Mischverhältnis ergeben, sagt Pipp. Auch die aktuelle Hitzewelle kann den Blumen nicht viel anhaben: „Sie geben sich gegenseitig Schatten und wurzeln sehr tief.“
Auch Insektenhotel wartet auf erste Gäste
In Abstimmung mit dem Kärntner Siedlungswerk und den Nachbarn ersetzte Pipp auch die Ziersträucher bei der Wohnanlage durch essbare Wildbeerensträucher. Auf seiner Wiese befindet sich auch ein kleines Insektenhotel: „Ich habe es erst heuer installiert und momentan ist es noch nicht besetzt. Vielleicht werden sich dort Wildbienen einnisten.“ Es habe in erster Linie auch Symbolcharakter, weil ein ökologischer Gedanke dahinter stehe: „Man hört immer wieder vom Insektensterben. Ich denke, man kann einen Betrag leisten und auf die Insekten und Vögel schauen.“
Es sei wünschenswert, wenn sein Herzensprojekt zahlreiche Nachahmer finden würde, hofft Pipp: „Wildbienen fliegen in einem Umkreis von 400 Metern um ihren Bau herum, während Honigbienen bis zu zwei Kilometer zurücklegen. Es wäre toll, wenn sich alle 400 Meter so eine kleine Öko-Insel fände.“