Plastikflaschen in Recyclinganlage
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Umwelt

EU: Kunststoff-Sammlung vereinheitlichen

Eine neue EU-Richtlinie sieht vor, dass bis 2029 90 Prozent der Kunststoff-Flaschen gesammelt und möglichst viele wieder verwertet werden. Bei der Kunststoff-Sammlung herrscht in Kärnten noch Aufholbedarf, ab 2022 soll ein einheitliches Sammelsystem eingeführt werden.

16,2 Kilogramm Leichtverpackungen – vom Plastikbecher bis zur Aludose – sammelte jede Kärntnerin und jeder Kärntner im Schnitt im Vorjahr. Laut Erhebung der der Altstoff Recycling Austria (ARA) sind das vier Kilogramm weniger als im Österreichschnitt.

In Kärnten wird unterschiedlich gesammelt

Die sechs Kärntner Abfallwirtschaftsverbände wollen nun ihre Kunststoffsammlung vereinheitlichen. Bisher sammeln drei Verbände im Zentralraum in der Gelben Tonne und im Gelben Sack Kunststoffflaschen und Getränkeverbundkartons gemeinsam mit Metallverpackungen.

Die Verbände Westkärnten, Spittal und Lavanttal sammeln Metallverpackungen extra, nehmen aber auch Folien oder Joghurtbecher in den Gelben Sack, sagte der Sprecher der Abfallwirtschaftsverbände, Horst Niederbichler. Das Ziel laute nun eine einheitliche Sammlung ab 2022: „Dass alle Kunststoff-Verpackungen im Gelben Sack gesammelt werden, alle Getränkeverbundkartons und alle Metallverpackungen und das landesweit vereinheitlicht.“

Umweltministerium muss noch grünes Licht geben

Für die Vereinheitlichung muss das Umweltministerium noch grünes Licht geben. Niederbichler zeigte sich zuversichtlich, auch die Sammelmengen zu steigern. Das ist in Kärnten jedenfalls notwendig. Ab 2025 schreibt die EU eine Sammelquote für Plastikflaschen von 77 Prozent vor, ab 2029 sind es 90 Prozent. Die Vorgabe könne mit der Umstellung erreicht werden, so Niederbichler: „Weil mit dieser Umstellung mehr Material im Gelben Sack gesammelt wird. Das erhöht die Chance, in modernen Sortieranlagen Materialien herauszuholen, um sie schlussendlich stofflich oder thermisch zu verwerten.“

Gelber Sack oder Tonne für jeden Haushalt

Anstelle von größeren Sammelstellen soll künftig kärntenweit jeder Haushalt mit einem Gelben Sack oder einer Gelben Tonne ausgestattet sein. Der Leiter der Landes-Umweltabteilung, Harald Tschabuschnig sagte: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass, wenn die Sammlungen ab Haus erfolgen, die Qualität und die Menge steigt.“ Das habe sich auch bei der Altpapier-Sammlung bewährt, so Tschabuschnig.

Ab Samstag sind in der EU einige Einweg-Plastikprodukte verboten: Vom Einwegbesteck über Plastikteller, Plastik-Strohhalme bis hin zu Wattestäbchen aus Kunststoff.

Team Kärnten sieht Forderung erfüllt

Mit der ab 2022 geplanten vereinheitlichten Kunststoff-Sammlung in Kärnten werde eine langjährige Forderung des Team Kärnten endlich umgesetzt, sagte TK-Chef Gerhard Köfer in einer Aussendung. Ziel müsse sein, die Sammelquote signifikant zu steigern, auch um Vorgaben der EU zu erfüllen. Eine höhere Sammelquote bedeute mehr Umweltschutz und bessere Nutzbarkeit von wichtigen Rohstoffen.