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Wirtschaft

Datenbank für Wohnbaubedarf

Die Wirtschaftskammer hat am Mittwoch eine neue Bauträgerdatenbank vorgestellt. Sie umfasst sämtliche Wohn-Neubauprojekte, die derzeit in Planung, Umsetzung oder Verkauf sind. Die Datenbank soll Bauträgern Anhaltspunkte liefern, wo welcher Bedarf herrscht.

Mit Abstand am meisten neue und zwar großteils Eigentumswohnungen werden laut Datenbank in Klagenfurt und im Raum Villach errichtet. Im Bezirk Hermagor gibt es laut der Datenbank von Exploreal aktuell kein einziges Projekt.

Durchschnittswohnung mit 77 Quadratmetern

Die durchschnittliche Neubauwohnung in Kärnten ist 77 Quadratmeter groß, hat knapp 20 Quadratmeter Balkon, Terrasse oder Garten und gehört zu einem Projekt mit 28 Wohneinheiten. Das geht aus der Bauträgerdatenbank von Exploreal hervor, die dafür in Kärnten 280 Projekte mit 7.800 Wohnungen ausgewertet hatte.

Zwei Drittel davon werden von gewerblichen Bauträgern errichtet, größtenteils als Eigentumswohnungen. Ein Drittel entfällt auf gemeinnützige Wohnbauträger, die wiederum überwiegend Mietwohnungen anbieten, so Alexander Bosak von Exploreal: „Wenn man die Wohnbauproduktion in Kärnten der Bevölkerungsprognose gegenüber stellt, sieht man, dass 2017 deutlich mehr Wohnungen auf den Markt gekommen sind, als benötigt worden wären.“

Gebaut wird vor allem im Zentralraum

Die Bauträger konzentrierten sich vor allem auf die Wachstumsregionen Klagenfurt und den Raum Villach, wobei laut Bosak in Klagenfurt und 1.500 mehr fertig geworden oder in Planung sind als in Villach. In den anderen Bezirken liegt die Neubauaktivität bei unter 500 Wohneinheiten, so Bosak. In Hermagor seien so gut wie keine Projekte geplant. Dort gebe es eine deutlich negative Bevölkerungsprognose.

Abwanderung führt zu Leerstand

Die gemeinnützigen Bauträger haben wegen der Abwanderung in den Randregionen viele Leerstände, sagte Landesgruppenobmann Wolfgang Stöby. Die Ergebnisse seien für ihn keine Überraschung. Dafür solle die Datenbank der Politik Anhaltspunkte liefern, sagte der Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder, Paul Perkonig. Auch die Förderungen könnten so gesteuert werden, dass sich der Bau nicht nur auf die Ballungsräume fokussiere. Ganz Kärnten sollte bewohnt und auch die Täler gestärkt werden.

Größere und teurere Wohnungen in Kärnten

Die durchschnittliche Neubauwohnung kostet in Kärnten 321.000 Euro, sagte Matthias Grosse von Exploreal. Das sei deutlich höher als in der Steiermark, wo der Durchschnittspreis 220.000 Euro betrage bei mehr Angebot, aber deutlich geringerer Fläche. In Kärnten koste eine Wohnung mehr, man bekomme aber mehr Fläche. Auch in Wien sei die Durchschnittswohnung kleiner, mit knapp 400.000 Euro aber wesentlich teurer, so Grosse.