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Bildung

Projekt FH-Uni-Campus in Klagenfurt

Die Fachhochschule Kärnten hat Standorte in Villach, Spittal, Feldkirchen und Klagenfurt. Die Industriellenvereinigung (IV) wünscht sich auch einen gemeinsamen FH-Uni-Campus in Klagenfurt mit starker Einbindung von Villach, die Politik unterstützt das Projekt.

Mit der Attraktivierung des Zentralraums Kärnten erhofft sich die IV, mehr Menschen für Kärnten und später auch mehr Fachkräfte für die Unternehmen, anzusprechen. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) befürwortet diese Vorschläge zum allergrößten Teil, wie er sagte. Die peripheren Gebiete dürfe man jedoch nicht vergessen.

Aufteilung der Ausbildungen

Man sei in guten Gesprächen mit der Industriellenvereinigung, was die Umsetzung dieser Bildungsidee angehe, so Kaiser. IV-Präsident Timo Springer wünscht sich neben dem gemeinsamen FH-Uni-Campus in Klagenfurt. Es soll eine Aufteilung von Hardware- und Softwarefächern zwischen Klagenfurt und Villach geben. Man werde überlegen müssen, was man mit den peripheren Gebieten mache. Man habe gut Ideen, könne aber nicht alles zeitgleich bauen. Daher solle man mit der Urbanisierung von Villach und Klagenfurt anfangen. Springer rechnet dadurch mit einem massiven Aufschwung.

Kaiser stellt sich Netzwerk vor

Gespräche mit dem Land gebe es schon länger, so Kaiser: „Es wird zu einem engen Netzwerk kommen, der Campus der Alpen-Adria-Universität mit der Fachhochschule und vieler anderer Bildungsinstitutionen ist auf der Agenda, wir werden versuchen, es zustande zu bringen. Mir geht es darum, keinen allzu großen Gegensatz zwischen Zentralraum und Peripherie zuzulassen. Alle haben ihre Aufgaben, aber in einer mehr vernetzten Welt werden wir das gut aufeinander abstimmen können.“

Einen genauen Zeitraum zur Umsetzung könne er nicht nennen, sagte Kaiser. Der FH-Uni-Campus sei ein permanenter Prozess, bei dem alle Partner, Entscheidungsträger und Interessensvertreter das Gleiche wollen. Auch mit dem Koalitionspartner sei man sich einig, wie Landesrat Martin Gruber (ÖVP) bestätigte. Auch mit dem Bund sei man dahingehend in guten Gesprächen.

Verein für Stärkung des Zentralraums

Was die Unterstützung der Unternehmen in Hinsicht auf Fachkräfte angeht, gibt es in Kärnten einige Initiativen. Eine ist der Verein Zentralraum Kärnten, in dessen Vorstand die Bürgermeister von Klagenfurt und Villach sitzen. Der Raum zwischen den beiden Städten und St. Veit solle attraktiver gestaltet werden, auch beim Thema Bildung, so Geschäftsführer Adnan Aljagic.

Es habe sich im Lauf der letzten Monate dahin gehend entwickelt, dass sich auch andere Städte und Gemeinden einbringen möchten, sagte er. Der Fokus liege auf eigenen Potenzialen, es sei aber angedacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, Personal aus dem Alpen-Adria-Raum zu gewinnen. Aljagic sagte, auch Projekte in Kultur, Umweltschutz, Freizeit und Mobilität seien wichtig, wolle man den Standort Kärnten auf lange Zeit für Fachkräfte aus ganz Europa attraktiv machen. Der zeitliche Ansatz des Vereins sei daher auf zehn Jahre und darüber hinaus angelegt.