Hörner von Rindern sind ein Nebenprodukt der Fleischindustrie, jedes einzelne hat seine ganz spezielle Form und Färbung. Daraus stellt Prüggler rustikale Trinkgefäße her. Etliche Arbeitsschritte sind nötig, bis man aus dem Horn tatsächlich trinken kann: „Sie müssen kompakt sein, dürfen nicht spröde sein und dürfen keine Risse aufweisen. Ich bestelle sie von einer Firma lebensmittelecht versiegelt, um die Qualität und Hygiene zu gewährleisten.“
Darstellung von vor 25.000 Jahren
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Hörner als Gefäße auch für kultische Zwecke schon vor 25.000 Jahren verwendet wurden. Literarisch tauchen sie in den nordischen Sagas immer wieder auf, so Prüggler: „Auch in der Monarchie tauchen sie immer wieder auf, sie wurden eigens angefertigt und kunstvoll verziert als besondere Geschenke überreicht.“
Handwerk selbst beigebracht
Vor fünf Jahren begann der gelernte Restaurantfachmann damit, sich das nötige Know-how selbst anzueignen. Ein Hobby, das mittlerweile zur Leidenschaft wurde und Ausgleich zum Arbeitsalltag ist: „Die besondere Faszination ist es, ein Einzelstück zu fertigen, womit jeder Freude hat und sagt, das verwende ich gerne.“
Die Veldener Künstlerin Manuela Jürgens findet auch Spaß an diesen außergewöhnlichen Gefäßen. Sie verwandelt mit Acrylfarben jedes Trinkhorn in ein Unikat. Seit jeher waren Trinkhörner auch kostbare Geschenke, eine uralte Kultur, die jetzt in Velden wieder entdeckt wird. Man kann daraus alles Mögliche trinken authentisch sind jedoch Bier oder Met.