Timo Springer
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Wirtschaft

IV: Covid-19 wird Gründerzeit auslösen

Timo Springer ist vom 30-köpfigen Vorstand der Industriellen-Vereinigung zum zweiten Mal für drei Jahre zum Präsidenten gewählt worden. Für den 55 Jahre alten Geschäftsführer der Springer Maschinenfabrik in Friesach löste das Coronavirus eine Gründerzeit aus. Er möchte die Dynamik und die nächste Generation unterstützen.

Zur Mitte seiner ersten Amtsperiode als Präsident der Industriellen-Vereinigung war Timo Springer mit der Covid-19-Krise konfrontiert. Die Industrie habe die Krise gut gemeistert, auch wenn sich Strukturmängel zeigten, hieß es zuletzt. Die Krise habe Entwicklungen in den Betrieben notwendig gemacht: „Man ist getrieben, aber man kann auch ziehen. Man muss versuchen in beide Richtungen zu agieren. Natürlich wird vieles durch die Digitalisierung angeschoben, aber man kann schon auch, wenn man rasch agiert und Entscheidungen trifft, Teil der Veränderung und der neuen Geschäftsmodelle werden“, sagte Springer.

Digitalisierung ist Teil der Lösung

Durch die Pandemie wurde nicht nur die digitale Technologie in den Betrieben ausgebaut, sondern es haben sich auch neue Geschäftsmodelle entwickelt. Für große Konferenzen, bei denen ein Austausch stattfinden soll, sei die Besprechung über das Internet wohl nicht erste Wahl. Für einen Einzelkontakt oder Vorträge sei der in der Pandemie gewohnt gewordene digitale Kontakt aber gut vorstellbar, so Springer. Nun werde es darum gehen, welcher Betrieb die besseren Ideen habe.

„Ich glaube, es ist die Zeit der Unternehmerinnen und Unternehmer und Gründerinnen und Gründer wieder angebrochen und die sich was trauen, werden am Ende die Nase vorne haben, die etwas investieren, werden die Nase vorne haben und die, die verstehen, dass Digitalisierung weder aufhaltbar, sondern Teil der Lösung ist und neuer Geschäftsmodelle sein wird“, so der Präsident der IV. Derzeit werden laut Springer von allen Industriebetrieben Fachkräfte aus den Sparten IT, Mechatronik und Elektrotechnik gesucht. Für seine zweite Periode als Präsident der Industriellen-Vereinigung gibt er daher ein klares Ziel aus: Der Zentralraum Kärnten muss gestärkt werden.

FH Uni Campus brächte Aufschwung für Kärnten

„Wir plädieren für einen gemeinsamen FH Uni Campus in Klagenfurt und eine Aufteilung zwischen Hardware und Software zwischen Klagenfurt und Villach. Das wäre optimal. Man wird sich überlegen müssen, was man mit den peripheren Gebieten macht. Da gibt es auch gute Ideen und da wird uns etwas einfallen und wir werden etwas zusammenbringen. Alles auf einmal, zeitgleich kann man nicht bauen, deshalb würden wir von der Reihenfolge dafür plädieren, fangen wir mit der Urbanisierung von Klagenfurt und Villach und dem FH Uni Campus an. Da sind wir überzeugt davon, dass das zu einem massiven Aufschwung in diesem Bereich und damit auch für Kärnten führen würde – denn wo gehen junge Leute gerne hin, wo viele andere Leute sind, wo man gemeinsam leben, lernen und Party machen kann“, so Springer.

Um Kärnten so attraktiv zu machen, brauche es aber auch von der Politik mutigere und raschere Entscheidungen, sagte Springer.