Die Märchenwiese im Bodental mit der Vertatscha im Hintergrund
Umwelt

Naturschutz im Bodental gelockert

Auf 80 Hektar Fläche im Naturschutzgebiet Bodental (Gde. Ferlach) darf nun geschlägert werden. Die SPÖ-ÖVP-Koalition lockerte im Landtag den strengen Schutz und stellte als Ausgleich 220 Hektar auf Berghängen unter Schutz. Dennoch kommt scharfe Kritik von der FPÖ.

Die 80 Hektar große Fläche, auf der die Eigentümer nun Schlägerungen vornehmen können, sind relativ leicht zugänglich. Sie befinden sich im Inneren Bodental. Es ist eine waldreiche Fläche. Für die FPÖ hat die SPÖ/ÖVP Koalition dem Druck des Kapitals nachgegeben und den Weg für eine gewinnträchtige Nutzung des Gebietes freigemacht. Dass dafür 220 Hektar Fläche in dem Gebiet neu unter strengen Schutz gestellt werden, sei ein schlechter Tauschhandel, da sich diese Fläche im schwer zugänglichen Berggebiet befinde.

Adaptierung auf Wunsch der Eigentümer

Aus dem Büro von Naturschutzreferentin Sara Schaar (SPÖ) wird die Kritik zurückgewiesen. Das sei kein Tauschhandel. Die Eigentümer hätten schon 2015 einen Antrag auf Adaptierung des Naturschutzgebietes gestellt, das vor mehr als 60 Jahren auf Wunsch der Eigentümer eingerichtet worden ist und zwar auf einer Fläche von mehr als 700 Hektar.

Meerauge Bodental Vogelperspektive
ORF
Das Meerauge im Bodental

Nach einer genauen forstrechtlichen Prüfung sei nun festgestellt worden, dass die Fichtenbestände am Talboden weniger hochwertig einzustufen seien, als größere und naturnähere Flächen in den Karawanken, die jetzt neu unter Schutz gestellt werden. Nirgendwo sonst würden nämlich die Zois-Glockenblume oder die Karawanken-Mohrenfalter vorkommen.

Schaar: „Kein Druck von Anwälten“

Das Schutzgebiet werde jetzt von knapp 750 auf fast 1000 Hektar vergrößert. Im Gegenzug werden die 80 Hektar nicht mehr unter strengen Schutz gestellt und können uneingeschränkt für die Forstwirtschaft genutzt werden, das sei vertretbar, so Naturschutzreferentin Schaar. Die Planung habe die ARGE Naturschutz vorgenommen. Es habe auch keinerlei Druck von Anwälten des Besitzers gegeben. Auch Gespräche hätten nie stattgefunden, betonte Schaar.