Burgruine Rabenstein
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Sicherheit am Klettersteig

In St. Paul im Lavanttal ist ein neuer Klettersteig eingerichtet worden. Man kann nun die Burgruine Rabenstein mit Helm und Klettersteigset erobern. Klettersteige boomen derzeit, es gibt aber einiges zu beachten, um sicher ans Ziel zu kommen.

Ines Vormaier ist Bergretterin der Ortstelle St. Andrä/Lavanttal. Sie erkletterte mit ORF-Redakteur Peter Matha die Burgruine und gab Tipps vom Profi. Vom Fuß des Felsens bis zu den Mauerresten der Burg ist man rund 45 Minuten im Klettersteig unterwegs. Der Klettersteig ist zwar neu, aber es habe schon einige Rettungen gegeben, so Vormaier: „Vielleicht waren sie zu wenig vorbereitet und waren überrascht, dass es doch nicht so einfach ist.“

Auch wenn der versicherte Steig mit Stahlseil und Tritteisen als eher leicht eingestuft ist – A, B mit einer kurzen C-Stelle – geht es senkrecht mehr als 100 Höhenmeter hinauf. Vorsichtig muss man sein, den Fels und Gras samt Erde wechseln einander ab, Äste und Bäume sind zu umrunden. Vormaier rät, auf Fels zu steigen, aber auch auf einen dicken Ast könne man treten.

Klettersteig Rabenstein
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Der Klettersteig gilt als leicht, fit muss man aber trotzdem sein

Zusätzlich zu Helm, Klettergurt und Kletterstiegset, den zwei Seilarmen mit den Spezialkarabinern, die man in das Stahlseil einhängt hat, hängte Ines Vormaier noch eine Bandschlinge mit einem weiteren Karabiner ein. „Sollte die Kraft ausgehen, kann man sich einhängen, rasten und hinsetzen“.

Es muss immer mindestens ein Karabiner am Stahlseil hängen lautet die Grundregel. So bleibt man vor einem Sturz aus großer Höhe geschützt. Wie ist das mit Kindern? Vormaier sagte, wer mit Kinder gehen möchte, müsse selbst fit sein: „Wenn ich schwerere Steige mit meinen Kindern gehe, nehme ich sie zusätzlich ans Seil, damit nichts passiert.“

Ines Vormaier und Peter Matha
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Interview beim Klettern

Alle paar Jahre verändert sich das Sicherungsmaterial. Es soll ja schwere Stürze verhindern, deswegen rät die Bergretterin, nicht auf altes Material zurückzugreifen. Wenn der Fels nach einem Regen rutschig ist und Erde in den Profilsohlen steckt, soll man klettern oder nicht? Vormaier sagte, bei schlechten Bedingungen oder Regen sollte man nicht einsteigen. Das Wetter müsse man im Blick haben. Auch nach starkem Regen sei es rutschig.

Ausblick von der Ruine Rabenstein
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Oben angekommen wartet ein herrliches Ausblick

Bei Gewitter und Regen Steige meiden

Wenn man in der Nähe ein Donnergrollen hört wird ein Klettersteig lebensgefährlich: „Absolutes Tabu bei Gewitter, denn es ist ein Stahlseil. Das verträgt sich nicht gut mit Gewittern.“ Wichtig sei es, sich nicht zu überschätzen. Etliche Kletterer mussten heuer schon aus Klettersteigen geborgen werden, weil die Kraft ausging. Vormaier rät zum Training zweimal pro Woche, vor allem Ausdauer und Kraft. Auch zu zweit zu klettern sei sicherer, falls man Hilfe brauche.