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Chronik

Erstmals mehr Impfstoff als Impfwillige

Das Impfgremium des Landes hat sich am Freitag mit der derzeitigen Impflage beschäftigt. So ist derzeit mehr Impfstoff als Impfwillige in Kärnten vorhanden. Die Abstände zwischen Erst- und Zweitimpfung bei Biontech werden verkürzt, um der Delta-Variante zuvor zu kommen.

Rund 13.000 Personen sind noch auf der Impfplattform des Landes registriert und wurden zu ihrer ersten Impfung eingeladen. Diese Woche stehen rund 18.300 Impfdosen von Biontech/Pfizer und ca. 5.500 von Moderna zur Verfügung. Die Impfärzte im niedergelassenen Bereich können zudem rund 40.000 Astra/Zeneca-Impfdosen verabreichen. Die verfügbaren Impfdosen werden vom Land hauptsächlich für Zweitimpfungen verwendet.

Deltavariante: Kürzere Impfintervalle

Auf Grund der Deltavirusvariante und ihres unaufhaltsamen Voranschreitens alleine durch die Reisen, werden die Impfintervalle zwischen Erst- und Zweitimpfungen beim Impfstoff Biontech nun verkürzt. Alle Menschen, die in der kommenden Kalenderwoche 26 ihre Erstimpfung verabreicht bekommen, erhalten drei Wochen später die Zweitimpfung. Bei allen bisherigen Erstimpfungen inklusive dieses Wochenendes bleibe der Intervall bei sechs Wochen, teilte das Land in einer Aussendung mit.

Nach der ersten Impfung baut sich ein rund 40-prozentiger Schutz gegen eine schwere Delta-Infektion. Nach der Vollimmunisierung besteht der vom Hersteller angegebene Schutz auch gegen die Deltavariante. In Kärntens Abwässern wurde noch kein Deltavirus festgestellt (Stand Ende Mai), es blieb bei den drei Infizierten, hieß es vom Land Kärnten.

Impfschiene bei Ärzten wird erweitert

Es bleibt daher die Vormerkplattform weiterhin für die Anmeldung von ab 16-Jährigen bestehen, zusätzlich wird die Impfschiene über die niedergelassenen Ärzte ausgebaut. Das Land startet, um die Impfrate weiter zu steigern, nächste Woche eine Kampagne. Angesprochen werden sollen vor allem die 20- bis 45-Jährigen. In dieser Altersgruppe ist aktuell die geringste Durchimpfung festzustellen. Umgekehrt werden bei den 15- bis 24-Jährigen die häufigsten Infektionen gezählt, wenn auch schon auf sehr niedrigem Niveau, heißt es vom Land.

Das Hauptinfektionsgeschehen liegt mit über 50 Prozent der Fälle nach wie vor in privaten Haushalten, aber auch bereits zu mehr als 17 Prozent bei Reiserückkehrern.

Einmalimpfung in Drogenambulanzen und Asylquartieren

Zusätzlich wird das Land Impfungen in den Drogenambulanzen und Asylquartieren ab nächster Woche anbieten und durchführen. Auf Grund der Frequenz bzw. Fluktuation dort wird der Impfstoff von Johnson&Johnson angewendet werden, bei dem nur eine Impfung nötig ist.

Insgesamt wurden in Kärnten bis dato 464.303 Impfdosen verabreicht, 179.303 davon sind Zweitimpfungen. Mehr als 56 Prozent der impfbaren Bevölkerung ab zwölf Jahren hat damit zumindest den ersten Stich erhalten.

Zweitimpfung auch beim Hausarzt möglich

Da Genesene mit einer Impfung nach wie vor auf die Ausstellung eines Grünen Pass warten, die Nachfrage vor allem auch wegen der Urlaubszeit steigt, haben die Experten im Impfgremium aber auch auf Bundesebene folgendes festgehalten: Genesene mit nur einer Impfung können die zweite Impfung bei niedergelassenen Ärzten durchführen lassen, wenn sie es möchten.

Aktuelle Zahlen

In Kärnten sind laut dem Land Kärnten derzeit 20 Personen hospitalisiert (-3) – davon zwei infektiös (-3); 18 CoV-Patienten werden stationär behandelt (-3), davon sind zwei infektiös (-3). Zwei Personen befinden sich auf der Intensivstation, davon ist keiner infektiös. Insgesamt gibt es 40.186 bestätigte Fälle und 819 Verstorbene. 318.452 PCR-Proben wurden gemacht.