Skigebiet Koralpe Winter
Georg Bachhiesl
Georg Bachhiesl
Chronik

Skibetrieb auf Koralpe droht Aus

Auf der Koralpe (Bezirk Wolfsberg) wird es in der kommenden Wintersaison keinen Skibetrieb geben. Der Unternehmer Dietmar Riegler will sich von der Koralpe zurückziehen. Über die Gründe gibt es verschiedene Ansichten.

Die SW Koralpe als Betreiberin habe für die Zukunft Dinge absichern wollen. Riegler sei bereit gewesen in die touristische Nutzung zu investieren. Es gehe, so Anwalt Herbert Juri, um einen zweiten Speicherteich und um planen zu können, um eine langfristige Nutzung oder den Kauf der Gründe, statt einer Pacht. Von einem zweistelligen Millionenbetrag ist die Rede.

Koralpe Sommer
ORF/Christof Glantschnig

Vertragsverhandlungen gescheitert

Laut Juri habe es Gespräche über einen langfristigen Nutzungsvertrag gegeben, der gewisse Gestaltungsmöglichkeiten eingeräumt hätte: „Das konnte nicht erzielt werden und es gab dann – über Initiative der Geschäftsführung – Restgespräche hinsichtlich eines Verkaufs, die dann bedauerlicherweise auch scheiterten.“ Grundsätzlich habe es ein Einverständnis über einen Verkauf gegeben, so der Anwalt weiter. „Das wurde dann aber – aus meiner Sicht – nicht verständlich zurückgezogen.“

Liftanlage Skigebiet Koralpe Sommer
ORF/Christof Glantschnig
Noch ist offen ob die Liftanlagen wieder in Betrieb gehen

Verwunderung über „Trotzreaktion“

SW Koralpe betreibt die Lifte ja auf gepachtetem Grund. Laut Wolfgang Rosam, dem Pressesprecher der Milliardärin Ingrid Flick, läuft der jetzige Pachtvertrag bis 2023. Rosam spricht von einer Reaktion wie der eines trotzigen Kindes: „Ich finde es ein bisschen arg von Herrn Riegler, den ich nicht persönlich kenne, außer dass ich weiß, dass er erfolgreicher WAC-Präsident ist. Er ist der Pächter und hat einen gültigen Dreijahresvertrag über den Betrieb der Koralpe. Den hat er nicht gekündigt. Er hat einige Ansinnen gestellt, dass er die Koralpe kaufen möchte. Da sind sie sich offensichtlich nicht einig geworden.“ Es könnte nicht sein, dass man auf dem Standpunkt stehe, ‚wenn ihr mir die Koralpe nicht verkauft stelle ich den Betrieb dort ein und schuld seid ihr‘. Das sei nicht die ‚feine englische Art‘, so Rosam.

Gasthaus Skigebiet Koralpe Sommer
ORF/Christof Glantschnig

Übernahme durch anderen Pächter denkbar

Riegler sei bereit, das Skigebiet einem anderen Betreiber zu übergeben, heißt es in einer Aussendung. Bei Flick sehe man das gelassen, bestätigte Rosam: „Wenn er das nicht mehr selber machen will, gibt es in Österreich viele Liftbetreiber, die wahrscheinlich auf der Koralpe gerne den Liftbetrieb übernehmen würden. Frau Flick wäre jederzeit interessiert, mit jemand anderem einen Pachtvertrag abzuschließen.“

Hannes Primus, der Wolfsberger Bürgermeister, hofft, dass es doch noch eine Lösung, ein Gespräch gibt und dass im kommenden Winter auf der Koralpe doch Skigefahren wird. Er will ein Gipfelgespräch mit allen Beteiligten.

FPÖ fordert Unterstützung vom Land

FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann und Klubobmann-Stellvertreter LAbg. Harald Trettenbrein forderten am Freitag LH Peter Kaiser (SPÖ) und Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) auf, in sofortige Gespräche mit der Forstverwaltung Flick als Grundeigentümer, den Betreibern und der Stadt Wolfsberg einzutreten, um das Skigebiet Koralpe zu erhalten. Wenn notwendig seien dafür auch finanzielle Mittel des Landes Kärnten zur Verfügung zu stellen.

In der Landtagssitzung am Donnerstag sei diesbezüglich ein Antrag eingebracht worden. Auch im Gemeinderat von Wolfsberg habe man einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, der einstimmig angenommen worden sei, teilte die für den Tourismus zuständige FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann mit.

Schuschnig: Skibetrieb muss bleiben

ÖVP-Landesrat Sebastian Schuschnig sagte am Freitag in einer Aussendung, der Skibetrieb auf der Koralpe müsse weiter gesichert bleiben, das habe für alle oberstes Ziel zu sein. Der drohende Stillstand der Lifte müsse deshalb schnellstens wieder vom Tisch, damit die Region, der Tourismus, die Gastronomie und alle Betroffenen gerade jetzt nicht weiter verunsichert werden. Er sei bereits mit den Beteiligten in Kontakt.