Die ÖBB Einsatztrupps konnten die beschädigten Leitungen im Bereich Mariahof St. Lambrecht im Laufe des Tages reparieren. Gegen 15:00 Uhr wurde das elektrische Strecken-Netz in Kärnten und Osttirol wieder langsam hochgefahren. Sukzessive wird der planmäßige Betrieb in Kärnten und Osttirol wieder aufgenommen.
Straßensperre und Stromausfall: Unwetter überrollt das Metnitztal
Die Metnitztal Landesstraße wurde von Bäumen verlegt, das obere Metnitztal ist vermutlich bis zum Abend nur großräumig zu erreichen.
Das Notfahrprogramm bleibt zwischenzeitlich im Einsatz, um einen kontrollierten Übergang zum Normalbetrieb zu gewährleisten. Die ÖBB rechnen damit, dass im Laufe des Abends der planmäßige Bahnverkehr wieder läuft, sagte ÖBB Pressesprecherin Rosanna Zernatto-Peschel: „Wir steigen dann von diesem Notfahrprogramm um wieder in den planmäßigen Schienenverkehr. Ebenfalls weiter geführt wird noch der Schienenersatzverkehr mit Bussen auf bestimmten Strecken. Aber wir werden jetzt Zug für Zug in den Normalbetrieb wieder zurück kehren.“ Bis dahin ist mit Beeinträchtigungen zu rechnen, die ÖBB bedauern die Unannehmlichkeiten. 14.000 Bahnkunden waren vom großflächigen Stromausfall betroffen.
ÖBB: Ausfall der 110 kV Stromversorgung
Viele Schüler und Pendler warteten vergeblich auf ihren Zug, manche Eltern organisierten Fahrgemeinschaften.
Schuld war ein Ausfall der 110kV-Verbindung durch die Unwetter im Bereich Mariahof-St. Lambrecht (Steiermark). Das hatte Folgen für Kärnten und Osttirol, meldeten die ÖBB. Im betroffenen Gebiet kommt es derzeit zu einem Ausfall des Nahverkehrs. Normalerweise würde es eine Notversorgung über die 110kV-Leitung von Salzburg über die Tauern nach Kärnten geben, dort finden derzeit aber Bauarbeiten statt. Daher sei diese Lösung nicht möglich.
Im Laufe des Vormittags konnte ein Notfahrprogramm mit Dieselbetrieb sowie ein Schienenersatzverkehr in Kraft gesetzt werden.
Notfahrprogramm bleibt noch bis zum Abend
Im Ein-Stunden-Takt verkehren die ÖBB auf den Strecken:
- Klagenfurt – Villach: ab 9.02 ab Klagenfurt, ab Villach 9.20
- Klagenfurt – St. Veit/Glan ab 8.54, ab Klagenfurt
- Villach – Spittal/Millstättersee (Mischbetrieb Schiene und Busse)
Aufrecht bleibt derzeit der planmäßig dieselbetriebene Bahnbetrieb zwischen Wolfsberg und Klagenfurt sowie zwischen Klagenfurt und Weizelsdorf. Auch der Fernverkehr kann mit entsprechenden Dieseltriebfahrzeugen geführt werden.
Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde auf folgenden Strecken eingerichtet:
- Villach Hbf – Rosenbach
- Villach Hbf – Hermagor
- Villach Hbf – Feldkirchen – St. Veit/Glan
- Spittal/Millstätter See – Lienz – San Candido
Passagiere in Sicherheit gebracht
Nach Ausfall der Stromversorgung wurden in der Nacht die Fahrgäste zweier Nahverkehrszüge auf der Tauernstrecken evakuiert. Fünf Fernverkehrszüge konnten mithilfe von Dieseltriebfahrzeugen weitergeführt werden. Der Güterverkehr nach Slowenien wird großräumig umgeleitet. Güterzüge Richtung Italien warten vorerst die Dauer der Sperre ab.
Schwere Unwetter im Metnitztal
Gegen 22.30 Uhr ging über den Bereich von St. Salvator und Zienitzen (Gemeinde Friesach) ein Gewitter mit windhosenähnlichen Sturmböen nieder, wobei die Metnitztal-Landesstraße (L62) teilweise durch Baumwipfel und umgestürzte Bäume unpassierbar wurde. Die FF St. Salvator führte die Aufräumungsarbeiten durch, musste diese aber wegen Gefahr in Verzug einstellen.
Begehung am Donnerstag
Die L62 ist – aus Friesach kommend – ab der Abzweigung Zienitzen und – aus Metnitz kommend – ab Marienheim für den gesamten Verkehr auf unbestimmte Zeit gesperrt. Die Situation vor Ort wird am Donnerstag mit den zuständigen Katastrophenreferenten der Stadtgemeinde Friesach, der Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan und dem Land Kärnten beurteilt.
Das Metnitztal ist ab Zienitzen für den gesamten Verkehr großräumig über das Gurktal, B93 über die Prekova Landesstraße L62 c oder über Flattnitz erreichbar. Aufgrund des Unwetters fiel auch die Stromversorgung im Bereich St. Salvator und Ingolsthal aus. Am Donnerstagabend dürfte es in diesem Bereich erneut zu Gewittern kommen.
Doch die heftigen, aber kurzen Regenfälle lindern die Trockenheit im Land nicht. Der Bezirk Hermagor verordnet ab sofort das Verbot von offenem Feuer in Wäldern.