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Gesundheit

Down and up: Mit Spaß zu schlankem Leben

Der Verein down and up hat es sich zum Ziel gemacht, Kinder und Jugendliche mit Spaß und Freude beim Abnehmen zu unterstützen. Seit zehn Jahren werden Programme zu Ernährung und Bewegung aktiv in Klagenfurt und St. Veit durchgeführt.

Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leidet in Europa jedes dritte Kind zwischen sechs und neun Jahren an Übergewicht oder Adipositas, also Fettleibigkeit. Auch Österreich gehört zu diesen Staaten. In einer Broschüre schreibt die österreichische Gesundheitskasse: „Jedes dritte Kind in Österreich ist übergewichtig oder fettleibig“. In Kärnten wird diesen Kindern seit zehn Jahren mit einem speziellen Programm vom Verein down and up geholfen.

Monatliche check-ups und psychosoziale Betreuung

Der Ansatz des Teams, das derzeit 18 ausgebildete Fachleute beschäftigt, ist es, ganzheitlich vorzugehen. Das Programm stützt sich auf vier Säulen. Mit den Kindern wird in spielerischer Form Bewegung gemacht. Ihnen wird gesunde Ernährung näher gebracht und sie werden psychologisch unterstützt. Außerdem werden die Kinder auch medizinisch betreut.

Trampolinübungen
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Leichte Übungen auf dem Trampolin schonen die Gelenke

„Es wird geschaut, gibt es Diabetes, wie wird damit umgegangen, gibt es erhöhte Leber- oder Cholesterinwerte. Wir haben im Rahmen des Projektjahres auch eine Anfangs- und Abschlussuntersuchung, sowie auch monatliche Check-ups, wo die Kinder gewogen und gemessen werden. Dort zählt man aber nicht die Kilos, sondern schaut, was kann man zuhause noch verändern, wie kann man sie psychosozial unterstützen und wie kommt die Freude bei den Kindern zurück“, erklärte Projektleiterin Stephanie Penz.

Es geht um ein schönes Gefühl

Die Teilnehmer zwischen acht und 17 Jahren können auch aktiv mitgestalten. Vor dem eigentlichen Training wird der Körper aufgewärmt. Die Übungen dazu suchen sich die Teilnehmer aus und zeigen sie auch vor. Die anderen Kinder und Jugendlichen machen diese nach. Bewegungstherapeutin Bettina Mikula freut sich besonders, wenn die Kinder, die oftmals schlechte Erfahrungen mit Bewegung machten, mit großem Eifer bei der Sache sind.

„Es sind diejenigen, die in der Schule am Rand stehen bleiben, die keiner in die Gruppe wählt und dadurch haben sie ein schlechtes Gefühl. Es geht ihnen nicht gut. Schlussfolgerung daraus ist, sie machen keine Bewegung, auch nicht Zuhause. Oberstes Ziel bei uns ist es, ihnen Spaß an der Bewegung weiter zu vermitteln, indem wir das lustig machen. Da geht es nicht um Konkurrenz oder siegen, sondern dass sie einfach wieder schönes Gefühl mit der Bewegung verbinden“, so die diplomierte Kindergesundheitstrainerin.

Probleme: Süße Getränke, zu große Portionen

Die Übungen werden auf die Kinder abgestimmt, damit niemand überfordert ist. „Man muss aufpassen, weil sie wenig Bewegung haben und dadurch auch leichter umknicken und ein Bruch entstehen kann. Man darf keine zu intensiven Bewegungen wählen“, Projektleiterin Stephanie Penz.

Seit vergangenem Herbst trafen sich die Kinder mit den verantwortlichen Trainern, sofern es die Pandemie zuließ, um wieder gemeinsam Sport zu machen, Spaß zu haben und auch spielerisch etwas über gesunde Ernährung zu erfahren. „Diätologin Jutta Mischitz hat sehr viel Erfahrung mit übergewichtigen Kindern. Für sie seien die zwei größten Probleme süße Getränke und zu große Portionen. Ihre Vorschläge werden von den Kindern unterschiedlich angenommen.

Mit Kindern an treffsicheren Strategien arbeiten

„Man muss ihnen einfach klar machen, dass nichts verboten und alles erlaubt ist. Es kommt nur auf die Menge an und dass man mit den Kindern redet und ihnen sagt, sie müssen nicht alles ändern. Sie sollen sich einfach nur ein oder zwei Punkte heraussuchen, bei denen sie sich vorstellen können, etwas zu ändern. Wenn das nach ein paar Wochen klappt, dann kann man das nächste Thema angehen“, so Mischitz.

Mit dem, was den Kindern auf dem Herzen liege, können sie zu den Betreuerinnen kommen, so Psychologin Penz. "Die Kinder haben bei uns auch den Austausch auf der psychologischen Seite gesucht und gesagt, wie es Zuhause abläuft, was mühsam ist und wir haben sie dahingehend unterstützt, Strategien entwickelt, wie kann man mit Herausforderungen umgeht. Wir wollen sie so stärken und schauen, dass es ihnen gut geht und wo man für sie eine Stütze sein kann, auch im psychosozialen Bereich“, so Penz.

Nur mit Unterstützung der Familie erfolgreich

Zusätzlich führt Psychologin Yvonne Strugger Checkup-Gespräche mit den Kindern, Eltern und einem Betreuer, die einmal im Monat stattfinden. Dabei werden die Ernährungs- und Bewegungsprotokolle, die die Kinder führen, angesehen: „Wir erarbeiten gemeinsam, was gut oder nicht so gut läuft, wo wir ansetzen und verbessern können. Wir unterstützen die Familien für eine Veränderung und eine fittere Zukunft der Kinder. Das Wichtigste ist, dass die Familien zusammenhalten und die Kinder unterstützen, denn nur gemeinsam kommen wir zum Ziel“, so Strugger.