Schon lange wird über die Bausünden der Vergangenheit diskutiert: Verödete Ortskerne, große Einkaufszentren auf vormals grünen Wiesen oder die Verbauung der Seen. Kärnten setzte als erstes Bundesland baukulturelle Leitlinien um, deren Grundlage die Leitlinien des Bundes sind. Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer sagte bei einer Pressekonferenz am Vormittag, sie hoffe auf eine vorbildhafte Bund-Länder-Initiative, die von anderen Bundesländern nachgemacht werde.
Kaiser: Ortskerne attraktiver machen
Die künftige Kooperation mit dem Bund nimmt drei Bereiche der Baukultur in den Fokus, sagte LH Peter Kaiser (SPÖ). Es gehe um eine Reduktion des Bodenverbrauchs bei Neubauten und darum, im Rahmen der Raumordnung Standards zu entwickeln. Stadt- und Ortskerne sollen attraktiver gemacht werden, um dort das gesellschaftliche Leben zu (re-)aktivieren. Zudem solle hochwertiger, zeitgemäßer öffentlicher Raum geschaffen werden.
Baukultur soll nachhaltiger werden
Land und Bund machen es sich künftig zum gemeinsamen Ziel, Ortskerne zu stärken, die Zersiedelung zu stoppen und mehr nachhaltigen Lebensraum zu schaffen. Am Dienstag wurde die Kooperation besiegelt.
Das Kriterium Baukultur wurde auch in die Förderschienen integriert, so Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ): „Wir fördern das Bauen in Siedlungsschwerpunkten und bekennen uns zu einem sparsamen Umgang mit Grund und Boden, in dem wir verkleinerte, verdichtete Bauformen verstärkt fördern und nachhaltig in die Sanierung und Nachnutzung gehen. “
Leitlinien als Puzzleteil die Zukunft
Was heute gebaut wird, begleitet uns ein Leben lang, sagte Raumplanungs- und Gemeindereferent Daniel Fellner (SPÖ). Es müssten die richtigen Schritte für die Zukunft gesetzt werden. Die baukulturellen Leitlinien seien nicht die Lösung aller Probleme, aber sie seien ein Puzzleteil für ein schönes Bild der Zukunft.
Über konkrete Umsetzungsmaßnahmen und zukunftsfitte Bauweise wird am Dienstag noch beim Baukultur-Konvent vor dem Haus der Architektur in Klagenfurt diskutiert.