Großaufnahme von Rotoren eines Windrades
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Politik

FPÖ startet Plattform gegen Windkraft

Die FPÖ hat am Montag eine Unterschriftenaktion gegen die Windkraft in Kärnten angekündigt und die SPÖ aufgefordert, klar Stellung zu beziehen. Man will weitere Windkraftprojekte verhindern und dafür eine überparteiliche Plattform ins Leben rufen.

Die FPÖ will auch Umweltschutzorganisationen und Vereine einladen, von BirdLife bis hin zu den Naturfreunden, bei der Plattform gegen Windkraft mitzumachen, kündigte sie an. Damit solle Druck aufgebaut werden, um die Landesregierung in Bezug auf die Windkraftplanungen in die Schranken zu weisen, sagte FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer.

„Massiver Eingriff in die Natur“

Kärnten könnte so das nächste Bundesland nach Vorarlberg, Tirol und Salzburg werden, das den Bau von Windkraftanlagen ausschließe, sagte Angerer: „Man denkt bei der Windkraft oft nur an das einzelne Windrad, das irgendwo steht. Viele denken nicht daran, dass es auch eine zusätzliche Infrastruktur braucht, dass man Straßen bauen müsste, dass Stromableitungen gebaut werden müssen. Das ist ein massiver Eingriff in die Natur, hier wollen wir unser Land schützen.“

Die Unterschriftenaktion solle als Hilfe bei der Arbeit im Kärntner Landtag gesehen werden, sagte Angerer. Auch die FPÖ-Abgeordneten werden Aktivitäten setzen.

Antrag auf Änderung des Raumordnungsgesetzes

Wenn eine Abkehr von den Ausbauplänen nicht gelinge, werde es eine Bürgerbefragung geben, sagte Angerer. Möglichkeiten, gegen den Ausbau der Windkraft zu unterschreiben, werde es in den Bezirksstellen und auch online geben. Für Klubobmann Gernot Darmann gehe es um die Zukunft der Almen. Kärnten sei vieles, aber kein Windkraftland. Daher werde es auch einen Antrag im Landtag geben, auf Änderung des Raumordnungsgesetzes: „Es wird spannend sein, kommenden Donnerstag in der Landtagssitzung wird es eine Nagelprobe für den zuständigen Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) geben. In einem Interview hat er gesagt ‚Ich hasse Windräder‘. Wir hassen auch Windräder auf unseren Berggipfeln, nur wir haben eine klare Position.“

Die Landesregierung wolle aber alle Positionen abdecken. Der SPÖ-Landesrat sage zwar, er hasse sie, stimme aber dafür, dass auf der Koralm bis zu 80 Windräder gebaut werden. Daher werde es den Antrag auf Änderung des Raumordnungsgesetzes geben, für das Landesrat Fellner verantwortlich zeichne, sagte Darmann.

Pläne in Richtung Regierungsbeteiligung

Noch ein Thema der Pressekonferenz am Montagvormittag war die grundsätzliche Ausrichtung der Partei. Für die nächsten Landtagswahlen werden die Weichen bereits jetzt Richtung Regierungsbeteiligung gelegt. Der Tradition Jörg Haiders verpflichtet, sei es wichtig, gut ausgebildeten Nachwuchs in den eigenen Reihen zukunftsfit zu machen, sagte Nationalratsabgeordneter Christian Ragger. 22 Mitglieder aus den Bezirken begannen am Wochenende ihre zweijährige Ausbildung in der Parteiakademie.