Junger Mann schüttet sich Wasser zur Abkühlung über den Kopf
ORF.at/Dominique Hammer
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Wetter

Hitzeschutzplan geht in Verlängerung

Letztes Jahr ist der Hitzeschutzplan nur einmal aktiviert worden, ab 31. Juli. Heuer im Juni ist das schon zum zweiten Mal der Fall. Das heißt, rund 900 Einrichtungen treffen Maßnahmen für Temperaturen über 30 Grad.

Am 17. Juni wurde heuer zum ersten Mal der Hitzschutzplan des Landes aktiviert, nahtlos erfolgt am Montag die zweite Aktivierung. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagte in einer Aussendung, mehr als 900 öffentliche Einrichtungen seien bereits informiert worden, alle notwendigen Maßnahmen gegen Temperaturen jenseits der 30 Grad weiterzuführen.

Bis zu 33 Grad werden erwartet

Christian Stefan, Leiter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Kärnten, sagte, die erste Hitzewarnung habe bis Sonntag gegolten. Es gehe jetzt in die Verlängerung: „Mit einer sehr warmen föhnigen Südwestströmung wird die erhöhte bis starke Hitzebelastung noch ein paar Tage anhalten. Bis einschließlich Mittwoch sind besonders in Mittel- und Unterkärnten erneut Höchsttemperaturen von 32 oder 33 Grad zu erwarten, die Nächte bleiben vorerst auch noch sehr mild.“

Laut Stefan erwarte man sich auch noch am Donnerstag hochsommerliches Wetter mit Temperaturen deutlich über 30 Grad, in Unterkärnten bis zu 32 Grad. Ein Blick zurück zeigt, dass der Kärntner Hitzeschutzplan seit 2015 jedes Jahr zumindest einmal aktiviert werden musste. 2017 gab es sechs Hitzewarnungen, es war damit das heißeste Jahr. 2020 wurde nur einmal gewarnt.

Hitzewarnungen der Vergangenheit

2015: fünfmal, 2016: dreimal, 2017: sechsmal, 2018: dreimal, 2019: dreimal, 2020: einmal, 2021 bisher zweimal.

Schonen und genügend trinken

Besonders belastend seien die hohen Temperaturen für ältere Menschen und für Kinder. Hitzestress, Sonnenstich und sogar ein Hitzeschlag könnten jeden treffen, so Prettner. Die ersten Warnzeichen bei Hitzestress sind starkes Schwitzen, Leistungsabfall, Schwindel; Herzklopfen, erschwertes Atmen; trockene Haut und Muskelkrämpfe; Erbrechen, Durchfall.

Sonnenstich-Symptome beachten

„Ein Sonnenstich hingegen ist eine Reizung der Gehirnhäute und des Hirngewebes. Er entsteht durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf den ungeschützten Kopf und Nacken. Besonders gefährdet sind Personen mit wenig Haaren und ganz speziell Kinder, da bei ihnen die Schädeldecke noch dünner ist“, sagte Prettner. Die Symptome sind ein roter, heißer Kopf und Kopfschmerzen, aber auch Übelkeit und Erbrechen.

Man müsse Betroffene sofort in den Schatten bringen, mit leicht erhöhtem Oberkörper lagern und den Kopf mit kalten Umschlägen kühlen.

Hitzschlag lebensbedrohlich

Ein Hitzeschlag wiederum sei ein lebensbedrohlicher Zustand. Innerhalb kurzer Zeit steigt die Körpertemperatur auf 41 Grad an. In diesem Fall sei umgehend ein Arzt zu verständigen. Als beste Schutzmaßnahmen bei hohen Temperaturen rät Prettner: Zwei bis drei Liter pro Tag trinken und zwar Wasser oder Fruchtsäfte, Alkohol, zuviel Zucker und Koffein sollte man meiden. Im Freien sollte man sich körperlich schonen.