Luftaufnahme Baustelle
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Wirtschaft

Baustart für neues Kraftwerk am Reißeck

Nach dem 400 Millionen Euro Projekt „Reißeck II“ errichtet der Verbund am Reißeck ein weiteres Pumpspeicherkraftwerk: „Reißeck II plus“ soll 2024 in Betrieb gehen, 60 Millionen Euro kostet das Kraftwerk. Am Freitag fand die erste Sprengung für den Stollenanschlag statt.

Spitzenstrom wird immer begehrter. Deswegen werden anders als früher relativ kleine Höhenunterschiede genutzt um zusätzliche Pumpspericherkraftwerke einzubauen. Damit sollen Stromschwankungen, verursacht von Wind- und Solarenergie, abgefangen werden. „Reißeck II plus,“ in 2300 Meter Seehöhe, ist so eine Anlage.

400 Millionen Euro Projekt Reisseck 2

Am Reisseck wird wieder gebaut. Spitzenstrom wird immer begehrter. Nach dem 400 Millionen Euro Projekt Reisseck 2 soll nun ein zusätzliches Pumpspeicherkraftwerk Stromschwankungen, verursacht von Wind- und Solarenergie, in 2300 m Seehöhe abfangen.

Stromschwankungen werden ausgeglichen

Der Höhenunterschied zwischen den beiden Mühldorfer Stauseen wird mit dem neuen Kraftwerk genutzt. Es wird im Berg verschwinden und bei Bedarf eingeschaltet oder es pumpt wieder Wasser hinauf in den oberen See. An die 60 Millionen Euro wird das Verbundkraftwerk kosten und ab 2024 in Betrieb gehen. Zwei Pumpturbinen mit einer Leistung von insgesamt 45 Megawatt können dann bei Stromüberschuss erneuerbare Energie speichern und bei Strommangel in Strom rückverwandeln. Michael Strugl vom Verbund: „Wir nützen das möglichst oft und es geht auch nichts verloren. Das heißt, der Energieinhalt des Wassers den können wir immer wieder nutzen und das ist die sauberste Energie die es gibt.“

Eingang Tunnel Baustelle
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Erste Sprengung erfolgte am Freitag

Höchste Großbaustelle Kärntens

Die erste Sprengung am Freitag löste Energie- und Naturschutzreferentin Sara Schaar (SPÖ) aus. Sie ist auch Tunnelpatin: „Als Energie- und Naturschutzreferentin schlagen natürlich zwei Herzen in meiner Brust. Deshalb ist es mir wichtig, dass es zu Ausgleichsmaßnahmen kommt, das weiß der Verbund, das ist auch beim ersten Projekt getan worden.“

Luftaufnahme Staumauer Kraftwerk
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„Reißeck II plus“ wird als Kavernenkraftwerk vollständig im Inneren des Berges errichtet. Die gesamte Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck soll dann eine Turbinenleistung von mehr als 1.500 Megawatt aufweisen. Das neue Kraftwerk werde Schwankungen ausgleichen, sagte Karl Heinz Gruber von der Austrian Hydro Power: „Es ist dazu geeignet, dass die Schwankungen ausgeglichen werden und zwar innerhalb von Sekunden. Und dieses Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II plus ist ganz was besonderes, weil es besondere Maschinensätze hat, die extrem schnell agieren.“

Spitzenstrom ist begehrt

Spitzenstrom ist auf dem europäischen Markt heiß begehrt. Im Jänner trug die Kärntner Kraftwerksgruppe dazu bei das Stromnetz zu stabilisieren. An einem Blackout schrammte Europa damals nur knapp vorbei.