Wirtschaft

Wenger-Senfproduzent sucht Käufer

Der Kärntner Traditionsmarke „Wenger Senf“ droht erneut das Aus: Die kleine Senf- Manufaktur in Klagenfurt schreibt rote Zahlen. Der derzeitige Eigentümer Benjamin Sintschnig sucht einen Käufer, der Marke und Geheimrezept übernimmt.

Der Senf reift langsam in Bottichen aus Akazienholz. Das Rezept für den Wenger-Senf aus Klagenfurt ist seit 130 Jahren geheim, nur die jeweiligen Produzenten kennen die Zutaten. Weniger geheim ist, dass die verbliebenen drei Mitarbeiter in der Senfmanufaktur in diesen Tagen gekündigt wurden. 40.000 Tonnen Senf wurden jährlich produziert. Doch die Herstellung rechnet sich nicht, sagte Eigentümer Benjamin Sintschnig. Seine Familie übernahm Wenger-Senf vor drei Jahren. Doch der Plan, überregional Appetit auf den Senf aus Kärnten zu machen, ging nicht auf.

Durch die Pandemie konnte man den Außendienst nicht so gut betreuen wie man wollte, sagte Sintschnig. „Natürlich ist es in der Lebensmittelbranche so, dass es schwer ist einen guten Preis für gute Produkte zu bekommen.“

Senfprodukte
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Keine Insolvenz

In der langen Firmengeschichte von Wenger Senf gab es immer wieder Turbulenzen. Nun droht der Produktion mit Ende August das Aus. Noch-Eigentümer Sintschnig versicherte aber, dass der Betrieb nicht in Insolvenz gehen werde. Die Mitarbeiter kündigten ordnungsgemäß und bis Ende August sei man bestrebt mit Interessenten zu verhandeln, sagte Sintschnig.

Ideal wäre für Sintschnig ein Käufer aus der Lebensmittelbranche. Dieser könnte die Marke Wenger-Senf und das Geheimrezept erwerben oder auch die Produktionsstätte, in die Sintschnig Millionen investierte. Der Kaufpreis bleibt vorerst wie das Senfrezept geheim.