Studio Eröffnungsabend 45. TddL
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Kultur

45. TddL in Klagenfurt eröffnet

Am Mittwochabend sind in Klagenfurt die 45. Tage der deutschsprachigen Literatur im ORF-Theater Klagenfurt feierlich eröffnet worden. Es ist pandemiebedingt bereits der zweite virtuelle Bewerb. Eine spannende Neuerung war aber möglich: Die Jury diskutiert vor Ort.

Eingebettet in die musikalische Darbietung der Kärntner Musikformation „Klakradl“ moderierte Christian Ankowitsch die Eröffnungsveranstaltung im zweiten Coronajahr und hielt gleich zu Beginn fest: „Im Widerspiel des Möglichen mit dem Unmöglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten.“

Klakradl am Eröffnungsabend 45. TddL
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Klakradl

Konkret spielt er damit auf die hybride Version des diesjährigen Bewerbs an, bei dem die Autoren per Video mit vorab aufgezeichneten Lesungen zugeschaltet werden, während die Jury im Klagenfurter ORF-Zentrum debattiert. Im Vorjahr hatte der Bewerb komplett dezentral im Netz stattgefunden.

Nach einem Begrüßungslied folgte eine Grußbotschaft von ORF Generaldirektor Alexander Wrabetz.

Grußworte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz

Bernhard: Erstmals mehr Frauen als Männer in Jury

Anschließend begrüßte Landesdirektorin Karin Bernhard als Hausherrin Autorinnen und Autoren, die Jury, Sponsoren und Gäste des Bewerbs 2021. Sie stellte die Jurymitglieder vor und betonte, dass erst zum dritten Mal in der Geschichte des Bewerbs mehr Frauen als Männer in der Jury sitzen. In ihrer auf die kreative Kraft der Frauen fokussierten Rede erinnerte sie auch an die kürzlich verstorbene Friederike Mayröcker, die am morgigen Donnerstag in Wien beerdigt wird. Hier ihre Rede zum Nachlesen mehr dazu in Rede ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard.

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Moderator Christian Ankowitsch
ORF/Johannes Puch
Moderator Christian Ankowitsch
ORF Direktorin Karin Bernhard
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ORF Landesdirektorin Karin Bernhard
Jury bei der Eröffnung
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Jury im Studio
Die Gruppe Klakradl
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Klakradl
Grußworte von Landeshauptmann Peter Kaiser
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Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser
ORF Generaldirektor Alexander Wrabetz
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ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz
Petra Gruber von 3sat
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Petra Gruber von 3sat
BKS Vorständin Herta Stockbauer
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BKS Vorständin Herta Stockbauer
Bürgermeister Christian Scheider
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Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider
Hubert Winkels während seiner Rede
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Hubert Winkels
Stadtrat Jürgen Pfeiler
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Klagenfurter Stadtrat Jürgen Pfeiler
Grußworte von Matthias Gierth Deutschlandfunk
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Matthias Gierth vom Deutschlandfunk
Insa Wilke bei der Begrüßung
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Juryvorsitzende Insa Wilke
Michael Wiederstein
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Michael Wiederstein
Insa Wilke
Johannes Puch
Insa Wilke
Justitiar Andres Surij
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Justitiar Andreas Sourij
Klaus Kastberger
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Klaus Kastberger

Es folgten Ansprachen von Sponsoren und Kooperationspartnern. Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten), der virtuell zugeschaltet war, nannte die heurige Durchführung ein „unverzichtbares Lebenszeichen“, Kulturreferent Jürgen Pfeiler (SPÖ) würdigte das „für die Stadt so identitätsstiftende Großereignis“ und dankte all jenen, die die Durchführung trotz Pandemie ermöglichten. 3sat-Koordinatorin Petra Gruber bezeichnete die Durchführung als „Herzensangelegenheit“.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) beschloss die virtuellen Grußbotschaften schließlich mit einem Lob der digitalen Fassung: „Diese Form der Kunstvermittlung hat sich bewährt“, so Kaiser. Sie habe verhindert, dass Corona „auch das Band zwischen Künstlern und Publikum zerreißt“.

Die Jury
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Die Jury

Wilke: Publikum fehlt

Jury-Vorsitzende Insa Wilke meinte in ihren Eröffnungsworten zu den 45. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Richtung des Publikums vor den Bildschirmen: „Sie fehlen uns! Wir werden in den nächsten Tagen verzweifelt versuchen, zu siebent zu blättern“, sagte sie in Anspielung auf das kollektive Umblättergeräusch während der Lesungen im Saal. In der Pandemie habe sich gezeigt, dass es an „Begegnungen und sozialen Räumen“ fehle. Abschließend hielt Wilke fest: „Wir sind keine Insel. Was hier passiert, ist politisch und gesellschaftlich relevant.“

TDDL 2021 Eröffnung

Die Lesereihenfolge

Danach kam es zur mit Spannung erwarteten Auslosung der Lesereihenfolge: Wer liest wann an den drei Lesetagen Donnerstag, Freitag und Samstag?

Lesereihenfolge 2021

Donnerstag, 17.6. 10.00 Uhr Julia Weber
11.00 Uhr Heike Geißler
12.00 Uhr Necati Öziri
13.30 Uhr Magda Woitzuck
14.30 Uhr Katharina Ferner
Freitag, 18.6. 10.00 Uhr Leander Steinkopf
11.00 Uhr Anna Prizkau
12.00 Uhr Verena Gotthardt
13.30 Uhr Lukas Maisel
14.30 Uhr Fritz Krenn
Samstag, 19.6. 10.00 Uhr Dana Vowinckel
11.00 Uhr Timon Karl Kaleyta
12.30 Uhr Nava Ebrahimi
13.30 Uhr Nadine Schneider

Winkels: Kunstkritik „in dienende Funktion geraten“

Mit der Kür des Ex-Juryvorsitzenden Hubert Winkels zum Eröffnungsredner der 45. Tage der deutschsprachigen Literatur wurde die althergebrachte „Klagenfurter Rede zur Literatur“ heuer zur „Klagenfurter Rede zur Literaturkritik“ und damit zur Kritik an den (nicht mehr so) jüngsten Entwicklungen im deutschsprachigen Feuilleton. Winkels eröffnete das Wettlesen am Mittwochabend mit einer Mischung aus düsterer Systemkritik und Lobpreisung des Formats „Bachmann-Preis“ – mehr dazu in Hubert Winkels hält „Rede zur Literatur“.

Studio Eröffnungsabend 45. TddL
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Jury vor Ort, Autoren werden live zugeschaltet

Die Hoffnungen, dass der Bewerb 2021 in gewohnter Form über die Bühne gehen kann, erfüllten sich leider nicht. Die 14 Autorinnen und Autoren werden mit ihren Lesungen bzw. bei der Preisverleihung live zugeschaltet.

Auch Publikum ist weder im großen Sendestudio noch im ORF-Garten zugelassen. Eine Neuerung konnte aber mit Testen, Impfen oder Genesen möglich gemacht werden: Die sieben Jurymitglieder unter dem Vorsitz von Insa Wilke sind vor Ort. Dadurch sollen eine lebendigere Diskussion und der eine oder andere Schlagabtausch wieder möglich sein.

Studio Bachmannpreis 2021 TDDL
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Pausengestaltung im ORF-Park

Moderiert wird der Bewerb in bewährter Form von Christian Ankowitsch, in den Pausen führt Cecile Schortmann interessante Gespräche mit ihren Gästen im ORF-Park. Das Wetter dürfte hier mitspielen, es ist eine Hitzewelle vorhergesagt.

Gartenstudio
ORF/Iris Hofmeister
Das Gartenstudio vor dem ORF Theater

Preisverleihung am Sonntag

3sat steigt ab Donnerstag 10.00 Uhr live zu den Lesungen und Diskussionen ein. Auch der Deutschlandfunk überträgt live – mehr dazu in Berichterstattung in allen Medien.

Am Sonntag ab 11.00 Uhr werden fünf Preise vergeben, die Jury wählt live per Tablet in elektronischer Form aus einer zuvor erstellen Shortlist. Im letzten Jahr kam es zu mehreren Stichwahlen zwischen Kandidatinnen und Kandidaten.

Alle Infos online zu finden

Wie gewohnt sind die Texte (ab der jeweils laufenden Lesung), Jurydiskussionen und die Rede der Literatur nachzulesen. Alle Videos laufen live auf 3sat, der Bachmannpreis-Homepage und der tvthek.ORF.at. Im Internet stehen die Videos auch on demand zur Verfügung. Fotos für Pressevertreter gibt es unter presse.ORF.at.