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Wirtschaft

Wirtschaft besichtigt Flughafen Laibach

Ab 21. Juni heben die Austrian Airlines wieder ab Klagenfurt in Richtung Wien ab, sonst ist es weiterhin ruhig am Airport Klagenfurt. Die angekündigte Groß-Investition lässt noch auf sich warten. Die Kärntner Wirtschaft streckt ihre Fühler zum Flughafen Laibach aus.

Am kommenden Montag bricht eine Delegation der Kärntner Wirtschaftskammer zur ersten Auslandsreise nach den Lockdown-Serien auf. Ziel ist das Nachbarland Slowenien. Neben mehreren Firmenbesichtigungen steht auch der Laibacher Flughafen auf dem Programm. Das neue Passagierterminal wurde dort vom neuen Eigentümer, dem Flughafen Frankfurt, um rund 21 Millionen Euro ausgebaut und die Passagierkapazität wurde von 500 auf 1250 Passagiere pro Stunde erhöht.

Flughafen bietet Möglichkeiten

Meinrad Höfferer von der Außenwirtschaftsabteilung der Wirtschaftskammer Kärnten sagte, dass man sich vor allem die Logistik ansehen werde. Man wolle die Exportunternehmen informieren, wie es in der Luftfahrt, mit einem sehr wichtigen Flughafen weitergeht. Man werde auch auf die Potentiale und Möglichkeiten der Zusammenarbeit schauen.

Dass sich die Kärntner Wirtschaft wegen des Stillstands am Flughafen Klagenfurt mit dieser Reise bereits um Alternativen umsieht, wollte Höfferer nicht bestätigen. Er hoffe, dass es in Klagenfurt die entsprechenden und angekündigten Investitionen geben werde. Man brauche den Flughafen Klagenfurt für einen vitalen Standort und um eine Grundanbindung, vor allem nach Wien zu haben. Es sei für Firmen aber auch wichtig andere Flughäfen zu nutzen, um zu den Kunden zu kommen, sagte Höfferer. Das gelinge dem Klagenfurter Flughafen derzeit nur schwer.

Verhandlungen laufen sei Monaten

Monatelang laufen nun bereits Verhandlungen zwischen Stadt, Land und Mehrheitseigentümer Lilihill über einen neuen Vertrag. Es geht um Mitspracherechte. Der zuständige ÖVP-Landesrat Martin Gruber forderte unter anderem einen konkreten Investitionsplan in den Terminalbereich und wo in den kommenden Jahren konkret und verbindend investiert werden solle. Lilihill wolle sich Hintertüren offen lassen und kann so nicht sein, sagte Gruber. Eine Stellungnahme von Seiten der Firmengruppe Lilihill blieb aus.

Team Kärnten verlangt Aufklärung

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer verlangte am Freitag in einer Aussendung einmal mehr Transparenz und Klarheit über die Zukunft des Klagenfurter Flughafens. Er sei immer noch eine öffentliche Einrichtung und demnach haben die Bürger auch das Recht, zu erfahren, was am Flughafen zukünftig passiere oder nicht. Insbesondere sei von großem Interesse, welche Investitionen und wann diese getätigt werden. Verschwiegenheit, Stillschweigen, Geheimniskrämerei und Intransparenz seien keine Elemente, die dem Flughafen Auftrieb verleihen werden. Köfer kündigte dazu eine Anfragenserie im Kärntner Landtag im Rahmen der Sitzung im Juni an.