Mann auf einem Fahrrad
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

41.000 Haushalte verzichten aufs Auto

Immer mehr Kärntnerinnen und Kärntner verzichten auf ein Auto. Die Zahl der autofreien Haushalte stieg auf 41.000, das sind um 5.000 mehr als vor zehn Jahren. Gleichzeitig bleibt Kärnten als Pendlerland im österreichweiten Spitzenfeld bei den Zweitautos, so der Verkehrsklub Österreich (VCÖ).

„Kein Auto, keine Kosten“, nach diesem Motto lebt mittlerweile jeder 6. Kärntner Haushalt (16 Prozent). Zum Vergleich: In Wien hat fast die Hälfte der Haushalte kein Auto. Kärnten liegt damit im Bundesländer-Vergleich im Mittelfeld, hieß es vom VCÖ.

Öffentliche Verkehrsmittel ausgebaut

Die Gründe sieht Christian Gratzer vom Verkehrsklub Österreich in mehr alternativen Angeboten: „Das ist schon darauf zurück zu führen, dass das öffentliche Verkehrsangebot in Kärnten verbessert worden ist. Wir sehen, dass überall dort, wo es regelmäßige Bahn- und Busverbindungen gibt, wo es eine gute Radinfrastruktur gibt und wo die Nahversorgung noch vorhanden ist, man auch ohne Auto noch gut mobil sein kann.“

Gleichzeitig zeigen aber andere Studien, dass sechs von zehn Kärntnern nach wie vor mit dem eigenen Auto an den Arbeitsplatz pendeln. Auch die Zahl der Zweitautos ist in Kärnten vor allem auf dem Land nach wie vor hoch.

Zweitautos nur 30 Minuten am Tag im Einsatz

Gerade diese Zweitautos werden aber selten gefahren, sagte Gratzer: „Sie sind im Schnitt eine halbe Stunde am Tag im Einsatz und stehen die meiste Zeit herum. Und wenn es die Situation gibt, dass man etwa mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahren kann, oder wenn es Carsharing-Angebote oder ein Sammeltaxi gibt, dann braucht man dieses Zweitauto nicht mehr oder in den Städten gar keines mehr.“

Die CoV-Krise und die Folgen, wie Homeoffice und Jobverlust, hingegen hätten bisher bei dem Verzicht auf das eigene Auto kaum eine Rolle gespielt, sagte der Experte. Das könnte sich aber ändern, wenn das Arbeiten von daheim aus – zumindest tageweise – erhalten bleibt.