Seit 15. Mai gilt am Klopeiner See ein saisonaler Baustopp, genauer gesagt sind Bauarbeiten verboten, die Lärm verursachen. Das wird auch in jedem Baubescheid festgehalten. Dennoch fahren am Ostufer weiter Bagger, kreischen Winkelschleifer und hämmert schweres Gerät. Die Gemeinde würde tatenlos zusehen, so der Vorwurf einer Beschwerde an das Gemeindeamt, die dem ORF vorliegt.
Bauamt schritt in St. Kanzian bereits ein
Stein des Anstoßes ist offenbar der Umbau eines Hotels in eine Appartementanlage, aber auch in anderen Betrieben werde noch gebaut. Bürgermeister Thomas Krainz sagte, der Regen im Frühling hätte einige Arbeiten verzögert. Freitagvormittag besprach er mit dem Bauamt die Causa und sagte danach: „Unser Bauamt ist bereits eingeschritten in den letzten Tagen und hat da und dort gewisse Bauarbeiten eingestellt. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass viele Unternehmer und Vermieter sagen, Gäste stehen vor der Tür und sie haben kein Baumaterial bekommen und sind daher nicht rechtzeitig fertig geworden. Weil wenn dieses Zimmer im Sommer vermietet ist, was soll dann der Quartiergeber tun. Aber das passiert am Wörthersee, am Ossiacher See, an allen Seen, nicht nur am Klopeiner See.“
WK: Rohstoff-Verknappung und Facharbeitermangel
Nun waren die Hotels aufgrund der Pandemie monatelang geschlossen. Auf die Frage, warum sich die Umbauten in dieser Zeit nicht ausgegangen seien, sagte Klaus Peter Kronlechner, Spartensprecher in der Wirtschaftskammer: „Es gibt leider massive Verzögerungen in der Bauwirtschaft aus zwei Gründen. Zum einen die Rohstoff-Verknappung. Es wird immer mehr die Klage laut, dass die Zulieferindustrie nicht mehr in der Lage ist notwendige Baustoffe zu organisieren. Dann natürlich auch das Thema mit den Facharbeitern, die bauschaffenden Gewerbe klagen massiv, dass sie zu wenig Facharbeiter haben und es aus dem Grund immer mehr zu Verzögerungen kommt.“
In anderen Seegemeinden ist noch etwas länger Zeit. Ausgenommen vom Uferbereich darf meist bis Mitte Juni weiter gebaut werden.