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Coronavirus

Kläranlagen-Monitoring wird ausgeweitet

Mit einem österreichweiten Forschungsprojekt wird seit Sommer 2020 erfolgreich das Abwasser in Kläranlagen auf das Coronavirus untersucht. In Kärnten wird das Monitoring jetzt ausgeweitet. Zehn Kläranlagen werden zweimal wöchentlich Proben liefern.

Das Forschungsprojekt geht ab sofort in ein regelmäßiges Monitoring über. In den zehn größten Kläranlagen in Kärnten werden seit Beginn der Woche zweimal wöchentlich Abwasserproben gezogen, sagte Günther Weichlinger von der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Kärnten.

Infektionsgeschehen wird abgebildet

Die Probenentnahme erfolgt jeweils vor dem Wochenende und am darauf folgenden Montag. Das Ergebnis der Analyse an der Universität Innsbruck ist dann am Mittwoch abrufbar. Damit lasse sich das Infektionsgeschehen in Kärnten sehr gut abbilden, so Weichlinger.

Bis Oktober stellt das Land 100.000 Euro für die Untersuchungen zur Verfügung, danach soll der Bund die Finanzierung übernehmen. Das regelmäßige Abwassermonitoring soll EU-weit eingeführt werden. Die Analysen zeigen frühzeitig, wo und wie stark Viren zirkulieren. Damit können größere Ausbrüche durch gezielte Maßnahmen eingedämmt werden. Dass die Methode funktioniert, zeigen auch die aktuellen Daten. Parallel zur sinkenden Infektionsrate ging auch die Viruskonzentration im Abwässer der Kärntner Kläranlagen deutlich zurück.

Monitoring zeigt Trends an

Trends seien laut Uni Innsbruck anhand des Abwasser-Monitorings früher erkennbar als aufgrund der medizinischen Testungen. Zwischen den Anzahlen der aktiv Positiven und der fiktiven Ausscheider zeigen sich natürgemäß Abweichungen. Außerdem scheidet nicht jede infizierte Person dieselbe Menge an Viren aus. Für die Interpretation der Daten seien vor allem erkennbare Trends wesentlich.