Lichtinstallation von Victoria Coeln
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Kultur

200 Kunstwerke bei MillstART

Aus dem „Kunstradeln“ wird in diesem Sommer in und um Stift Millstatt MillstART. Kuratorin Tanja Prusnik geht unter anderem der Frage nach, was passiert, wenn sich plötzlich etwas im Leben verändert, wie es bei der Pandemie der Fall war. Zu sehen sind rund 200 Kunstwerke.

Mehr als 20 Künstler verbinden die weitläufige Naturlandschaft mit Skulpturen, Malereien, Grafiken, Lichtinstallationen, Keramiken, Fotografien und Videoinstallationen. Das Stift Millstatt wird so zum Ort der Kunst als Spiegel der Gesellschaft.

Durst erstreckt sich heute über viele Bereiche des Lebens, so die Bildende Künstlerin Gerlinde Thuma: „Zeichen, die sinnbildhaft stehen für das Sehnen, das Dürsten, das uns im letzten Jahr alle befallen hat, nach den Bedürfnissen, Sehnsuchtsorten und Menschen.“

„MillstART“ im Stift Millstatt

Kuratorin Tanja Prusnik geht unter anderem der Frage nach, was passiert, wenn sich, wie jetzt bei der Pandemie, unser Leben ändert. 200 Kunstwerke von 30 Künstlerinnen und Künstlern sind dabei zu bestaunen.

Öfter wiederkommen und Neues entdecken

Dass Kunstwerke immer zugänglich sind, war Kuratorin Tanja Prusnik besonders wichtig. Genauso wichtig war ihr, dass auch Künstlerinnen wie Andreja Erzen und Künstler aus dem Alpen-Adria-Raum vertreten sind. Jure Markota aus Slowenien verbindet Stein und Metall und macht damit Vergänglichkeit bewusst, so Prusnik: „Sich verabschieden für einen Tag und an einem anderen Tag wiederkommen. Das ist es auch, wie ich hier die Arbeiten teilweise justiert habe. Sie treten auf, ziehen sich zurück, aber sie kommen wieder.“

Kuratorin Tanja Prusnik
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Kuratorin Tanja Prusnik

Zelte schwammen im Regen

Natasa Siencniks Kunst hinterfragt die Welt, in der man lebt. Auf den zweiten Blick wird klar, wie beißend ihre Kritik ist: „Wir wissen nicht, ob es eine freiwillige oder unfreiwillige Migration ist, aber an einem Tag wie gestern, wo es stark geregnet hat und die Zelte im Wasser untergegangen sind, können wir nur ahnen, wie es den Menschen in Moria geht.“

In Theres Cassinis Kunst dreht sich viel um das Wechselspiel, in dem Künstler eigentlich immer leben: Auftritt und Rückzug: „Durch diesen schmalen Gang ist man ganz im Rückzug drin, weil wir uns alle durch Corona einschränken mussten. Das sind schwebende Objekte, die festgehalten sind durch die Mauern.“

Fotostrecke mit 6 Bildern

Stift Millstatt von außen im Sommer
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Stift Millstatt im Sommer von außen
Tabernakel von Armin Guerino
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Tabernakel von Armin Guerino
Kopf aus Stein mit Eisenelementen von Jure Markota
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Steinerner Kopf mit Metall von Jure Markota
Zelte von Natasa Siencniks
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Zeltstadt bei Nacht von Natasa Siencnik
Zelte von Natasa Siencniks am Tag
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Zeltstadt bei Tag von Natasa Siencnik
Objekt von Theres Cassinis
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Rundes, schwebendes Objekt von Theres Cassini

Armin Guerino zeigt in der Stiftskirche einen durchsichtigen Tabernakel. Der Kirchenraum wird Dank Bischof Marketz zum Ausstellungsraum und Schauplatz der Lichtintervention von Victoria Coeln: „Sind wir bereit, das Licht einer neuen Welt zu erblicken? Oder ein neues Licht zu erblicken, nach Corona stellt sich besonders die Fragen, wohin wollen wir eigentlich gehen.“

Details zum Projekt

Das Angebot runden Veranstaltungen wie offene Ateliers, Animation- und Trickfilm, Performances und Talks ab. Termine und zusätzliche Veranstaltungen werden auf der Homepage veröffentlicht. Öffnungszeiten: 28. Mai bis Oktober 2021 – täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr.