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Verkehr

Kärnten fixiert Einführung des „1-2-3-Tickets“

Am Mittwoch hat Kärnten in Wien die Vereinbarung zur Einführung des „1-2-3-Tickets“ unterschrieben. Kärnten ist damit das erste Bundesland, das Teil des Klimatickets wird, in dem derzeit noch keine Netzkarte besteht. Starten soll das Ticket österreichweit noch heuer.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und der Kärntner Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) unterschrieben die Vereinbarung zur Einführung des österreichweiten „1-2-3-Klimatickets“. Fünf Bundesländer sind bereits dabei – Wien, Niederösterreich, Burgenland und die Steiermark fehlen aber noch. Das Ticket soll in allen öffentlichen Verkehrsmitteln gelten und umgerechnet drei Euro pro Tag kosten.

Kärnten fixiert Einführung des „1-2-3-Tickets“

Am Mittwoch hat Kärnten in Wien die Vereinbarung zur Einführung des „1-2-3-Tickets“ unterschrieben. Kärnten ist damit das erste Bundesland, das Teil des Klimatickets wird, in dem derzeit noch keine Netzkarte besteht. Starten soll das Ticket österreichweit noch heuer.

Anreiz für Nutzung öffentlichen Verkehrs

Schuschnig sagte, die Umsetzung sei ein Meilenstein für den öffentlichen Verkehr und bringe den Klimaschutz für die nächsten Generationen voran. Man habe nicht nur mehr Flexibilität, sondern es sei auch ein starker Anreiz, die „Öffis“ in Zukunft öfter zu nutzen oder umzusteigen. 23 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner nutzen bereits regelmäßig Bus und Bahn. „Wir wollen den Anteil erhöhen“, sagte Schuschnig. Gewessler nannte als Ziel, die „Öffis“ für die Menschen als das günstigste und finanzierbarste Fortbewegungsmittel zu etablieren.

Wichtig sei es nun, weiter in den Ausbau des ÖPNV-Angebots zu investieren und die Taktungen zu erhöhen, so Schuschnig. Kärnten habe hierfür in den vergangenen Jahren einen Aufholprozess gestartet. So seien das Bahnangebot um 56 Prozent ausgeweitet und die Regionalbustaktung um fast 20 Prozent erhöht worden. Bis 2023 sei der gesamte Schienenverkehr in Kärnten elektrifiziert, und auch grüner Wasserstoff werde schon bald in der Mobilität eingesetzt.

Bund zahlt dazu

Vergangene Woche hatte der Ministerrat zur Mitfinanzierung der regionalen Teile des „1-2-3-Klimatickets“ 100 Millionen Euro für die Bundesländer freigegeben. Die österreichweite Stufe wird zur Gänze vom Bund bezahlt. Im ersten vollen Jahr (2022) sind dafür 150 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt vorgesehen. Die notwendigen gesetzlichen Grundlagen wurden im März beschlossen.

Reaktionen

Kritik an der Vertragsunterzeichnung für das „1-2-3-Ticket“ kommt von den Kärntner Freiheitlichen. Das österreichweite Ticket um 1.095 Euro würden nur wenige Personen brauchen. Hingegen sei Kärnten säumig, was ein günstiges kärntenweites Ticket für Bus und Bahn betreffe. Andere Bundesländer hätten schon längst ein Ticket um 365 Euro eingeführt, sagten der geschäftsführende FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer und FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann in einer Aussendung.

Auch Team Kärnten-Chef und Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer forderte – als Unterstützung für Pendler – von der Landesregierung die Einführung eines eigenen Kärnten Tickets, das nur für Kärnten Gültigkeit haben und wesentlich günstiger sein müsse.

Zusätzlich müsse das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln verbessert werden, so Köfer: „Gewisse Regionen abseits des Zentralraums sind gerade an den Tagesrandzeiten mit dem öffentlichen Verkehr nicht zu erreichen. Viele Pendler bleiben weiter auf ihr Auto angewiesen. Für sie bieten die Öffis überhaupt kein adäquates Angebot.“