Seit Jahrzehnten wird über einen Sicherheitsausbau der B100 diskutiert. Bisher zwängen sich täglich 800 Lkws und tausende Autos durch die Engstelle im Zentrum von Greifenburg. Das gefährliche Nadelöhr soll mit der geplanten Umfahrung beseitigt werden. Die großteils parallel zur Bahn geführte Trasse zwischen Radlach-West und Berg-Ost ist fertig geplant.

„Mehr Sicherheit und bessere Anbindung“
In Greifenburg wird die B100 in einer kleinen Schleife als Unterflurtrasse unter der Weißenseestraße (B87) geführt, über ihr ist ein Kreisverkehr für die Auf- und Abfahrt geplant. Es gehe um mehr Sicherheit für die Bevölkerung und eine gute Anbindung für die regionale Wirtschaft, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Man werde keine neue Transitstrecke machen, versicherte er. Der Ausbau diene der Flüssigkeit des Verkehrs, der höheren Sicherheit und keine Breite, die mehr Transit zulassen werde.

Entlastung von Ortskern
Der Bürgermeister von Greifenburg, Josef Brandner, erhofft sich eine langersehnte Verkehrsberuhigung im Ort: „Es kommt zu einer wesentlichen Entlastung des Ortskerns, die von allen gefordert und auch notwendig ist. Nach fünf Jahrzehnten sind wir in einer Phase, wo die Realisierung erfolgen soll.“ Es gelte, den unmittelbar Betroffenen den größtmöglichen Schutz vor der neuen Straße zukommen zu lassen.

Radlobby äußert Kritik
Die über 100 betroffenen Grundstücksbesitzer seien schon vergangenes Jahr eingebunden worden. Die Radlobby Kärnten kritisiert eine „klimafeindlichen Hochleistungsstrecke“. Dem tritt das Land entgegen: Den Flächenverbrauch wolle man so gering wie möglich halten. Für viereinhalb Hektar Asphalt würden knapp 16 Hektar Ausgleichsflächen geschaffen.

Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP) sagte, es fehlen zum Baubeginn noch die Großvorhabendsprüfung durch den Landesrechnungshof und die Grundeinlöseverfahren. Man habe Options- und Vorverträge geschlossen, aber die offiziellen Verhandlungen mit den Grundeingentümern dürfe man erst nach der RH-Prüfung aufnehmen, so Gruber.
Projekt Umfahrung Greifenburg wird realisiert
Sie ist seit Jahrzehnten ein Nadelöhr für den Berufs- und Urlauberverkehr durch das Drautal. Die B100 bei der Ortsdurchfahrt von Greifenburg. Jetzt rückt die geplante Umfahrung immer näher.
Dreieinhalb Jahre Bauzeit berechnet
Volker Bidmon, der Leiter der Straßenbauabteilung, sagte, man rechne mit einer Bauzeit von drei Jahren und zusätzlich mit einem halben Jahr für Restarbeiten. In dieser Zeit sollen auch die Planungen für den weiteren Sicherheitsausbau der B100 bei Berg und Dellach im Drautal starten. Auch hier ist die Trasse im Wesentlichen parallel zur Bahnstrecke geplant.