Schloss Rosegg vom Tierpark aus gesehen
ORF/Petra Haas
ORF/Petra Haas
Coronavirus

Verschärfungen für Freizeitbetriebe

Die CoV-Fallzahlen sinken, die Bundesregierung verspricht weitere Lockerungen. Aber für viele Freizeitbetriebe ist bis dahin das Gegenteil der Fall. In Tierparks, Zoos und Bädern muss man nachweisen, dass man geimpft, genesen oder getestet ist. Ein Wirrwarr, sagen die Betreiber.

Wie soll man es den Gästen erklären, wenn sie für den Besuch eines 30 Hektar großen Tierparks einen Testnachweis erbringen müssen, für einen Museumsbesuch aber nicht, wundert sich Emanuel Liechtenstein, der Besitzer des Tierparks Rosegg.

Er spricht von vielen erbosten Besuchern, die bei der Kassa nach einem negativen Testnachweis gefragt werden müssen. Denn bisher war der Zutritt ohne weiteres möglich. Angesichts der sinkenden Infektionszahlen sei das völlig unverständlich, so Liechtenstein.

Bemühen ums Verständnis

Besucher, die ins Museum gehen, mit dem Schiff oder mit der Seilbahn fahren wollen, brauchen diesen „3-G“-Nachweis nicht, dafür aber Freibäder und Zoos. Auch Helga Happ vom Reptilienzoo in Klagenfurt bemüht sich Verständnis aufzubringen.

Die Rechtsunsicherheit sei groß: "Wir sind bei der Österreichischen Zoo Organisation (OZO), wo sich die großen Zoos zu einer Interessensgemeinschaft zusammengeschlossen haben. Es kann niemand sagen, welche Regel wirklich zutrifft. Das Gesundheitsministerium hat an uns eine Information herausgegeben, dass die „3-G-Regel" für uns nicht zutrifft, weil die Menschen in keinem längeren Kontakt stehen. In der Verordnung steht es aber anders, es kennt sich keiner aus. Wir telefonieren kreuz und quer.“ Man versuche, ein einheitliches Vorgehen zu planen, so Happ.

Hoffen auf weitere Lockerungen

Auch im Strandbad Klagenfurt wird der Status kontrolliert. Allerdings nur stichprobenartig, um einen Stau bei der Kassa zu vermeiden. Dem Land seien in der Auslegung der Verordnung des Bundes, die Hände gebunden, sagte Gerd Kurath, der Coronavirus-Sprecher des Landes. Man solle beim Bund nachfragen, denn dort kommen die Verordnungen her, dort sitzen die Juristen. Man gehe zwar ohnehin von weiteren Lockerungen im Juni aus, derzeit könne man aber nichts machen, die Verordnung gelte, so Kurath.

FPÖ fordert Ende der Verschärfungen

FPÖ-Obmann Gernot Darmann sagte in einer Aussendung, es sei unverständlich und gleichermaßen unverantwortlich, dass die Bundesregierung die Maßnahmen bei den Freizeitbetrieben trotz gegenteiliger Ankündigungen weiter verschärfe und dadurch für Chaos bei den Bürgern, Betrieben und Gästen sorge. Dieser Wirrwarr an Auflagen und Beschränkungen müsse sofort beendet werden.

Team Kärnten spricht von Schikane

Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte in einer Aussendung, diese Vorschriften stehen im klaren Widerspruch zu den angekündigten Lockerungsschritten. Es verstehe niemand, warum man in einem Tierpark mit einer riesigen Freifläche strengste Regelungen vollziehen müsse. Das Vorgehen der türkis-grünen Bundesregierung sei höchst schikanös und das nicht nur gegenüber den Betreibern sondern auch gegenüber den Besuchern.